Asylstreit in der Union Seehofer warnt Merkel vor seiner Entlassung

Berlin · Im Asylstreit der Union hat Innenminister Horst Seehofer erneut nachgelegt. Er warnte die Bundeskanzlerin davor, ihn wegen seines Alleingangs zu entlassen.

 Angela Merkel und Horst Seehofer bei einer Veranstaltung in Berlin (Archivfoto).

Angela Merkel und Horst Seehofer bei einer Veranstaltung in Berlin (Archivfoto).

Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

„Wenn man mit dieser Begründung einen Minister entließe, der sich um die Sicherheit und Ordnung seines Landes sorgt und kümmert, wäre das eine weltweite Uraufführung. Wo sind wir denn?“, erklärte Seehofer im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“.

„Ich bin Vorsitzender der CSU, einer von drei Koalitionsparteien, und handele mit voller Rückendeckung meiner Partei. Wenn man im Kanzleramt mit der Arbeit des Bundesinnenministers unzufrieden wäre, dann sollte man die Koalition beenden“, sagte Seehofer.

Seehofer bestritt, dass es der CSU in der Auseinandersetzung der Unionsparteien um den bayerischen Landtagswahlkampf gehe. „Die CSU kämpft hier um ihre Überzeugung. Das ist wichtiger als Posten“, erklärte er. „Ich höre Tag für Tag von vielen Menschen: „Bleiben Sie standhaft. Fallen Sie nicht um!“ Es geht um Glaubwürdigkeit“, sagte der CSU-Chef. Das sei die Voraussetzung für das Vertrauen der Menschen. „Das ist wichtiger als ein Amt“, erklärte der Bundesinnenminister. Es gebe „nicht wenige in Berlin, die mich loswerden wollen“, sagte der Minister.

(das/dpa)
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