Trotz Videoüberwachung Homosexuellen-Denkmal in Berlin schon wieder beschmiert

Berlin · Erneut haben unbekannte Täter das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten beschädigt. Erst in der vergangenen Woche war eine Videoüberwachung an dem Denkmal gestartet.

 Das Denkmal in Berlin (Archivbild).

Das Denkmal in Berlin (Archivbild).

Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Sicherheitskräfte hätten am Sonntagabend die Beschmierung festgestellt, teilte die Polizei Berlin am Montag mit. Der Staatsschutz habe Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung aufgenommen.

Erst in der vergangenen Woche war eine Videoüberwachung an dem Denkmal gestartet. Hintergrund sind die wiederholten Beschädigungen des Mahnmals, wie die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas erklärte. So war zuletzt am 9. September das Fenster im Denkmal mit Farbe beschmiert worden, davor auch am 9. und 30. Juni sowie am 4. und 18. August.

Das 2008 eingeweihte zentrale Denkmal befindet sich gegenüber dem Holocaust-Mahnmal. In dem grauen Kubus läuft in Endlosschleife ein Film mit einer Kuss-Szene, der durch ein Fenster betrachtet werden kann und der alle paar Jahre gewechselt wird.

Schätzungen zufolge wurden in der NS-Zeit rund 54.000 Homosexuelle verurteilt. Etwa 7.000 von ihnen, darunter mehrheitlich schwule Männer, kamen in Konzentrationslagern aufgrund von Hunger oder Krankheiten, durch Misshandlungen oder gezielte Mordaktionen um.

(lukra/epd)
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