Streit um die Homo-Ehe Homosexuelle CDUler greifen Seehofer an
Berlin · Die Debatte um die Homo-Ehe ebbt in der Union nicht ab: Im Koalitionsstreit über die Gleichstellung der Homosexuellen-Ehe hat der Vizevorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) nun namhafte Gegner persönlich attackiert.
Mit Blick auf CSU-Chef Horst Seehofer und sein uneheliches Kind sagte Thomas Steins dem "Focus": "Als leuchtendes Vorbild der reinen Ehe taugt er wohl auch nicht." Auch den Wortführer des konservativen Berliner Kreises der Union, Christean Wagner (CDU), kritisierte Steins: "Wer wie Herr Wagner mehrfach geschieden ist, sollte besser nicht den Stab über treue und dauerhafte Partnerschaften brechen." Wenn die Ehe ausgehöhlt werde, dann "eher durch Untreue und Scheidungen als durch eine Gleichbehandlung eingetragener Lebenspartnerschaften".
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich riet jedoch, "auch steuerpolitisch einen Unterschied (zu) wahren" zwischen Ehe und eingetragener gleichgeschlechtlicher Partnerschaft. "Die CDU hat ihre Position auf dem Parteitag festgelegt. Das sollten wir nicht durch Vorwegnahme möglicher Richtersprüche unterminieren", sagte Tillich dem "Focus".