Pläne des Arbeitsministers Ein Rechtsanspruch auf Homeoffice geht zu weit

Meinung | Berlin · Arbeitsminister Heil will einen Rechtsanspruch auf Homeoffice einführen. Den Koalitionsvertrag hat er damit eigenwillig interpretiert. Viele Unternehmen, vor allem kleinere und mittlere, würden Heils Pläne überfordern – und Menschen in gut bezahlten Bürojobs gegenüber anderen bevorzugen.

 Ein Mann sitzt an seinem Arbeitsplatz im Homeoffice (Symbolfoto).

Ein Mann sitzt an seinem Arbeitsplatz im Homeoffice (Symbolfoto).

Foto: dpa/Fabian Strauch

SPD, Grüne und FDP hatten sich im Koalitionsvertrag lediglich auf einen „Erörterungsanspruch“ der Beschäftigten mit ihren Arbeitgebern über „mobiles Arbeiten und Homeoffice“ geeinigt. Doch SPD-Arbeitsminister Heil liest daraus nun einen „Rechtsanspruch“ der Beschäftigten auf Homeoffice heraus und will diesen in Kürze gesetzlich einführen. Ein „Erörterungsanspruch“ ist von einem „Rechtsanspruch“ jedoch zu unterscheiden: Ersterer soll lediglich einen Rahmen für Gespräche zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern über die Heimarbeit setzen, Letzterer würde ein generelles neues Recht auf Heimarbeit schaffen, wenn betriebliche Gründe nicht dagegen sprechen. Man darf gespannt sein, ob sich die FDP gegen den Druck von SPD und Grünen stemmt – oder ob sie in das gleiche Horn bläst.