Wegen Niedrigwasser Hitzesommer 2018 senkte Leistung von Atom- und Kohlekraftwerken

Weil sich die Flüsse im Hitzesommer 2018 stark erwärmten, stand den Meilern zu wenig Kühlwasser zur Verfügung. Die Grünen kritisieren, Deutschlands Energieversorgung sei nicht wetterfest.

 Das Kernkraftwerk Philippsburg in Baden-Württemberg.

Das Kernkraftwerk Philippsburg in Baden-Württemberg.

Foto: dpa/Uli Deck

Die Bundesregierung hat eingeräumt, dass es im Hitzesommer 2018 und auch in früheren Hitzeperioden vereinzelt zu Problemen bei der Stromgewinnung in Kohle- und Atomkraftwerken gekommen ist. „Die anhaltende Hitzeperiode im Sommer 2018 hatte dazu geführt, dass sich die Temperaturen in Rhein und Neckar der Grenze von 28 Grad genähert haben, die aus Gründen des Gewässerschutzes ohne eine entsprechende Ausnahmegenehmigung für den Kraftwerksbetrieb nicht überschritten werden darf“, heißt es in der Antwort des Umweltministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen.

Zudem führten die Flüsse aufgrund der anhaltenden Trockenheit Niedrigwasser, was etwa im Neckar bei Unterschreiten definierter Abflussmengen ebenfalls zu Begrenzungen bei der Kühlwasserentnahme durch Kraftwerke führen könne. Im Sommer 2018 hätten dadurch 1,3 Gigawatt Kraftwerkskapazitäten weniger zur Verfügung gestanden als sonst im Durchschnitt. Die Stromversorgungssicherheit sei jedoch zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, so das Ministerium.

 Da der Sommer 2019 und auch künftige Sommer ähnlich heiß wie im Vorjahr werden könnten, warnen die Grünen vor Verzögerungen beim Ausbau der erneuerbaren Energien. „Deutschlands bisherige fossile und atomare Stromversorgung ist nicht nur klimaschädlich und gefährlich, sie ist auch alles andere als wetterfest“, sagte Julia Verlinden (Grüne).

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