Rechtsradikalismus Hintermänner von Neonazi-Bands vor Gericht

Dresden (rpo). In Sachsen müssen sich seit Montag fünf mutmaßliche Produzenten und Vertreiber rechtsextremistischer Tonträger vor Gericht verantworten. Unter anderem wird ihnen der Vertrieb von Tonträgern der inzwischen verbotenen Neonazi-Band "Landser" vorgeworfen.

Die Anklagen gegen die fünf Männer wurden bereits im Februar 2003 und im April 2004 erhoben. Das Gericht stellt sich auf ein längeres Verfahren ein. Gehört werden sollen nach derzeitigem Stand 28 Zeugen, angesetzt sind bereits zehn weitere Termine.

Der Karlsruher Bundesgerichtshof hatte erst Anfang März ein Urteil des Kammergerichts Berlin bestätigt, das mit "Landser" Ende 2003 erstmals eine rechtsextreme Musikgruppe als kriminelle Vereinigung eingestuft hatte. Der Sänger und Texter der inzwischen aufgelösten Skinhead-Band wurde damals auch wegen Volksverhetzung zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Ihre CD "Ran an den Feind" soll von einem Chemnitzer Plattenlabel unter Beteiligung aller fünf Beschuldigten vertrieben worden sein. Die Hintergründe dieser Helferdienste sind nun Gegenstand des Verfahrens in Dresden.

(afp)
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