"Eiserner Rhein" Heute Geheimtreffen in Den Haag

Krefeld (RP). Bei einem Ministertreffen in Den Haag soll heute die Entscheidung zum Eisernen Rhein fallen. Wird die historische Trasse, die den Hafen Antwerpen mit dem Niederrhein verbindet, wieder aktiviert? Oder kommt es zu einem Neubau entlang der A 52 und der niederländischen N 288, wie ihn im vorigen Jahr NRW-Minister Oliver Wittke vorgeschlagen hatte?

Noch ist umstritten, für welche Variante sich die beteiligten Länder heute in Den Haag entscheiden werden. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke, der an dem Treffen teilnimmt, wird sehr für seine Variante kämpfen müssen. Das Berliner Verkehrsministerium hatte in den vergangenen Monaten immer wieder die historische Trasse befürwortet. Die Neubaustrecke würde zu teuer und ginge später in Betrieb, hieß es. Beide Befürchtungen konnten die Befürworter des Neubaus ausräumen.

Auch Belgien und die Niederlande tendieren mehr zur historischen Trasse. Nach Informationen unserer Zeitung hat die belgische Botschaft ihrem Außenministerium empfohlen, sich für die historische Trasse auszusprechen. Der Grund: Der Neubau zögere sich zu lange hin und würde zu teuer. Die Niederlande haben hingegen ihren Hafen Rotterdam im Blick. Eine gute Bahnverbindung des Niederrheins zum Hafen Antwerpen würde die belgische Konkurrenz stärken.

Der Niederrhein würde von der Neubau-Variante profitieren. Die Güterzüge fahren dann nicht mehr durch Wegberg und Mönchengladbach. Der Kreis Viersen und die Stadt Krefeld hätten zunächst keine Entlastung. Es gibt aber bereits Pläne, den Neubau entlang der A 52 bis zur A 57 fortzuführen. Zudem ist die neue Strecke wesentlich leistungsfähiger: Sie ist zweigleisig und elektrisch versorgt. Die historische Trasse hingegen verliefe auf niederländischer Seite eingleisig und nicht elektrifiziert. Auf ihr könnten maximal 70 Züge pro Tag fahren.

(RPMANTEL)
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