Ypsilanti-Telefonat mit Stimmenimitator Hessische SPD zeigt Sender an

Wiesbaden (RPO). Der Anruf eines Stimmenimitators des Radiosenders ffn bei der hessischen SPD-Chefin Andrea Ypsilanti und die Veröffentlichung eines Mitschnitts im Internet haben ein rechtliches Nachspiel. Die hessische SPD hat bei der Staatsanwaltschaft in Hannover Anzeige gegen die Verantwortlichen erstattet.

Das ist Andrea Ypsilanti
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Die Anzeige richte sich gegen den Sender und die Verantwortlichen für die Veröffentlichung im Netz, teilte die Landtagsfraktion der Sozialdemokraten am Mittwoch mit.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang der Anzeige. Die ffn-Programmdirektorin Ina Tenz auf AP-Anfrage, sie wisse nichts von dem Antrag und wolle sich auch nicht weiter zu dem Thema äußern.

Nach Einschätzung der SPD verstößt die Veröffentlichung gegen Bestimmungen des Strafgesetzbuchs, wonach unerlaubte Gesprächsmitschnitte und deren Verbreitung unter Strafe gestellt werden. Da die IP-Adresse des Rechners, über den der Mitschnitt in dem Videoportal YouTube eingestellt worden war, üblicherweise binnen sieben Tagen gelöscht werde, sei schnelle Aufklärung erforderlich, forderte die SPD. "Nur so kann ermittelt werden, wer der Übeltäter war", betonte Pressesprecher Frank Steibli.

Der ffn-Stimmenimitator Jochen Krause hatte in der vergangenen Woche im Wiesbadener Büro von Ypsilanti angerufen, sich als der designierte SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering ausgegeben und ein mehrminütiges Telefonat mit der hessischen SPD-Vorsitzenden geführt. Als er sich zu erkennen gab, untersagte die 51-Jährige die Ausstrahlung des Gesprächs. Ein verkürzter Mitschnitt des Telefonats wurde allerdings bei YouTube eingestellt. Wie er dorthin gelangte, ist derzeit noch ungeklärt.

(ap)
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