„Er kennt die Partei nicht“ Hessische Kreisverbände der Jungen Union stellen sich gegen Kramp-Karrenbauer-Vertrauten

Exklusiv | Berlin · Teile der Jungen Union in Hessen kritisieren die Nominierung von Annegret Kramp-Karrenbauers Vertrauten, Nico Lange, als neuen CDU-Bundesgeschäftsführer scharf. Er kenne die Partei nicht, die er führen solle.

 Das Logo der CDU an der Glasfassade der Parteizentrale.

Das Logo der CDU an der Glasfassade der Parteizentrale.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Sechs Kreisverbände der Jungen Union in Hessen haben die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer aufgefordert, auf die Nominierung von ihrem Vertrauten Nico Lange zum neuen Bundesgeschäftsführer der CDU zu verzichten und den stellvertretenden Bundesgeschäftsführer der CDU massiv kritisiert.

Lange sei „einer der Hauptverantwortlichen für das dilettantische und nicht entschuldbare Verhalten der Berliner Parteizentrale rund um die Europawahl“, heißt es in einem Dringlichkeitsantrag für den Landesparteitag der Jungen Union am vergangenen Wochenende, der von der Sitzungsleitung aus Geschäftsordnungsgründen nicht zur Abstimmung gestellt wurde. Unterschrieben haben den Antrag die JU-Kreisverbände Rheingau-Taunus, Offenbach-Land, Lahn-Dill, Darmstadt, Odenwald und Limburg.

„Wenn Nico Lange neuer Bundesgeschäftsführer der CDU werden würde, würde man den Bock zum Gärtner machen und das Wohl der Partei fahrlässig riskieren“, heißt es weiter. Lange sei verantwortlich für die Wahlanalyse, die in der Nacht der Europawahl an den Bundesvorstand der CDU verschickt wurde und in der unter anderem das schlechte Abschneiden der CDU bei der Europawahl der Jungen Union zugeschrieben wurde. „Hiermit hat Lange nicht nur unter Beweis gestellt, dass die Qualität politischer Analysen aus dem KAH (Konrad-Adenauer-Haus; Anmerkung der Redaktion) massiv zu hinterfragen ist, sondern auch, dass er die Partei, die er demnächst als Bundesgeschäftsführer mitführen soll, nicht kennt.“

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels war von der gesamten hessischen Union die Rede, die sich gegen einen Vertrauten von Annegret Kramp-Karrenbauer wandte. Richtig ist jedoch, dass es sich um einzelne Kreisverbände handelt. Wir haben das korrigiert und bitten, die Ungenauigkeit zu entschuldigen.

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