Nach Attacken in U-Bahnen Herrmann für Alkoholverbot im Nahverkehr

München (RPO). Nach dem brutalen Überfall in einem Berliner U-Bahnhof fordert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ein Alkoholverbot im öffentlichen Personennahverkehr. Dies würde zu mehr Sicherheit beitragen, sagte Herrmann in einem Interview.

Nach Attacken in U-Bahnen: Herrmann für Alkoholverbot im Nahverkehr
Foto: AP, AP

"Mittlerweile wurde in München und Nürnberg für die U- und Straßenbahnen ein Alkoholverbot erlassen. Dies sollte bundesweit Schule machen", so Herrmann gegenüber "Spiegel-Online". Gemeinsam mit der Landeshauptstadt München und der Deutschen Bahn sei zudem die Präsenz im öffentlichen Personennahverkehr verstärkt worden. "Auch dies sollte Vorbild in Deutschland sein."

Dass die Berliner U-Bahn-Schläger unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden sind, nannte Herrmann "unverständlich". Er sagte: "Wer brutale Gewalt ausübt, muss in Haft." Bei eindeutiger und klarer Beweislage sollte ein Richter in einem SchnellverfC:ÖProgrammeÖagpÖbin-tlegen. Die Strafe müsse unmittelbar folgen, damit der Täter die Härte des Gesetzes sofort spüre.

Eine Strafverschärfung in Form eines "Warnschuss-Arrests" sei eine wirkungsvolle Maßnahme. Dabei sollte es möglich sein, neben einer zur Bewährung ausgesetzten Jugendstrafe auch einen Jugendarrest zu verhängen. Bisher ist das nicht erlaubt. Nach Informationen der "Passauer Neuen Presse" will Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dies ändern.

Auf dem Berliner U-Bahnhof Friedrichstraße war am Osterwochenende ein 29-Jähriger niedergeschlagen und gegen den Kopf getreten worden. Nach einer Öffentlichkeitsfahndung stellten sich zwei 18 Jahre alte Jugendliche und gestanden die Tat. Gegen den mutmaßlichen Haupttäter erging zwar Haftbefehl wegen versuchten Totschlags, dieser wurde aber gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

(DAP/felt)
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