NRW-Ministerpräsident Wüst Der neue Ton aus Düsseldorf
Analyse | Düsseldorf · Zwei Monate ist der neue Regierungschef Hendrik Wüst in Düsseldorf im Amt. Er hat sich spürbar vom Stil seines Vorgängers abgesetzt. Doch um im Mai wiedergewählt zu werden, muss der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz noch deutlich bekannter und beliebter werden.

Hendrik Wüst bei einer Pressekonferenz zur Corona-Pandemie (Archiv).
Foto: dpa/Bernd von JutrczenkaGegen 14 Uhr steuert Hendrik Wüst auf Raum E 3 A 02 des Düsseldorfer Landtags zu, den runden Fraktionssaal der CDU. Vor der Tür nimmt ihn Ausschusschef Ralf Witzel (FDP) in Empfang. Es ist kein leichter Auftritt für den Ministerpräsidenten vor dem Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe im Juli. Die Opposition wird an diesem Tag versuchen, ihn wegen seiner Rolle als damaliger Verkehrsminister in Bedrängnis zu bringen. Wüst ist sehr konzentriert, aber nicht angespannt. Es steht in der Mitte des kreisrunden Saals umringt von Fotografen und lächelt in die Kameras. Wenn er den Kopf leicht nach links dreht, kann er die Ahnengalerie mit den früheren CDU-Ministerpräsidenten sehen, ganz rechts hängt ein Schwarz-Weiß-Foto eines lachenden Armin Laschets sein eigenes Foto wird dort auch irgendwann hängen. Immer wieder schweift Wüsts Blick ins Rund, er zwinkert bekannten Gesichtern zu. Von Aufregung keine Spur. Die Befragung läuft dann auch entsprechend unspektakulär. Vorwürfe lässt Wüst an sich abperlen, so wie man es von ihm schon von anderen Krisen erkennt, etwa beim mangelhaften Stahl an der Leverkusener Rheinbrücke.