Hohe Energiepreise Heizkosten-Regelung ist überfällig

Meinung | Berlin · Energie wird immer teurer, das trifft insbesondere Mieter mit geringen Einkommen. Es ist daher richtig, einen fairen Ausgleich zu schaffen. Doch auch die Vermieter brauchen mehr Unterstützung des Staates bei der Umrüstung von Heizungsanlagen auf erneuerbare Energien.

 Eine Frau dreht an einem Heizungsthermostat. (Archiv)

Eine Frau dreht an einem Heizungsthermostat. (Archiv)

Foto: dpa/Marcus Brandt

Jahrelang hat die Bundesregierung die Augen verschlossen vor konsequentem Klimaschutz. Mit der Einführung des CO2-Preises 2021 war ein großer Schritt getan, um Anreize zu schaffen für energiesparendes Verhalten und das Umrüsten auf saubere Technologien. Eigentlich. Doch jetzt kommt alles zusammen und überfordert Millionen Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, die zur Miete wohnen: Steigender CO2-Preis, hohe Energiekosten aufgrund der Abkopplung von russischem Öl und Gas. Und dann noch eine Regelung aus der vergangenen Legislaturperiode, die es Vermietern ermöglicht, steigende Energiekosten komplett auf die Mieter umzulegen. Somit ist der Schritt der Ampel-Koalition überfällig, die Mehrbelastungen durch den steigenden CO2-Preis und damit zunehmende Heizkosten auf Mieter und Vermieter zu verteilen. In der Theorie ist mit dem Stufenmodell ein einleuchtender Kompromiss gefunden worden: Wo durch die Ritzen alter Gebäude der Wind pfeift, werden Vermieter stärker belastet als Mieter. Und wo Vermieter bereits auf einen guten Standard bei der Dämmung und eine effiziente Heizung geachtet haben, ist der Anteil der Mieter höher, um sie zu einem energiesparenden Verhalten zu animieren. In der Praxis zeichnen sich jedoch gravierende Probleme ab, selbst mit der neuen Regelung, die ab 2023 greifen soll.