„Ideologische Debatten“ Heil lehnt Vorstoß aus CDU zur Abschaffung der Rente mit 63 ab

Berlin · Die CDU möchte die Rente mit 63 abschaffen, Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lehnt das ab. Der Vorschlag ginge „an der Lebenswirklichkeit vieler fleißiger Menschen vorbei.“

 Hubertus Heil, Arbeitsminister der SPD: „Rentenkürzungen von Menschen, die früh angefangen haben zu arbeiten und lange eingezahlt haben, sind leistungsfeindlich und unfair.“

Hubertus Heil, Arbeitsminister der SPD: „Rentenkürzungen von Menschen, die früh angefangen haben zu arbeiten und lange eingezahlt haben, sind leistungsfeindlich und unfair.“

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lehnt den Vorstoß aus der CDU zur Abschaffung der Rente mit 63 ab und wirft der Partei „ideologische Debatten“ vor. „Die Äußerungen aus der CDU zur Rente gehen an der Lebenswirklichkeit vieler fleißiger Menschen vorbei“, sagte Heil dem Berliner „Tagesspiegel“ (Mittwochsausgabe). „Rentenkürzungen von Menschen, die früh angefangen haben zu arbeiten und lange eingezahlt haben, sind leistungsfeindlich und unfair.“

Heil verwies darauf, dass die Erwerbsbeteiligung Älterer in den vergangenen 20 Jahren „kräftig gestiegen“ sei. „Diesen Trend unterstützen wir mit mehr Gesundheitsprävention und Weiterbildung.“ Seit diesem Jahr gebe es keine Zuverdienstgrenzen mehr für Menschen, die in den vorgezogenen Ruhestand gegangen seien. „Das wird einen Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten“, sagte der SPD-Politiker.

„Wer an Handwerker und Pflegekräfte denkt, muss auf flexible Übergänge in den Ruhestand setzen und darf weder über Rente mit 70 noch über Rentenkürzungen fabulieren“, sagte Heil an die Adresse der Union gerichtet. Es wäre „wünschenswert, wenn CDU und CSU sich wieder stärker mit dem Lebensalltag hart arbeitender Menschen als mit ideologischen Debatten beschäftigen würden“, fügte er hinzu.

Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) hatte sich am Wochenende angesichts des Fachkräftemangels für die Abschaffung der Rente mit 63 für langjährig Versicherte stark gemacht.

(glaw/AFP)
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