Bundesaußenminister Maas dringt auf unumkehrbare Denuklearisierung Nordkoreas
Berlin · Außenminister Maas lässt Zweifel an der Ernsthaftigkeit Kims erkennen. Er fordert von der nordkoreanischen Führung jetzt Taten.
Nach dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) die nordkoreanische Führung aufgerufen, Worten jetzt auch konkrete Taten folgen zu lassen. „Es geht um die komplette, überprüfbare und irreversible Denuklearisierung Nordkoreas“, sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Dazu muss Kim Jong Un bereit sein, wenn er sein Land zurück in die Staatengemeinschaft führen möchte.“
Maas ließ in diesem Zusammenhang Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Absichten Kims und seiner Regierung erkennen: „Wir müssen zunächst einmal abwarten, ob Nordkorea wirklich bereit ist, sich auf die Aufgabe seiner Nuklearwaffen als Teil eines substanziellen Friedensprozesses einzulassen.“ Zu oft sei die Internationale Gemeinschaft in der Vergangenheit bereits durch die Regierung in Pjöngjang getäuscht worden. Gleichwohl wertete Maas den mit dem Gipfeltreffen in Gang gesetzten Deeskalationsprozess auf der koreanischen Halbinsel positiv und als „Schritt in die richtige Richtung“.
Kim willigte bei dem Treffen in Singapur in die vollständige atomare Abrüstung ein, Trump sagte im Gegenzug „Sicherheitsgarantien“ für Nordkorea zu und kündigte ein Ende der Militärmanöver mit Südkorea an. Konkrete Schritte, Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden aber nicht benannt. Für Kim bedeutete das Treffen einen enormen Prestigegewinn.