System arbeitet extrem langsam Hartz IV: Noch immer Computerprobleme

Hamburg (rpo). Laut eines Zeitungsberichtes kommte es unmittelbar vor dem Start der "Hartz IV"-Reform bei Berechnung und Auszahlung des Arbeitslosengelds II immer noch zu zahlreichen Computerproblemen. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Bundesagentur, Peter Clever, zeigte sich alarmiert.

Was sich 2006 bei Hartz IV ändert
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Foto: AP

Der Zentralrechner in der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit muss derzeit rund um die Uhr von 60 IT-Fachleuten in Gang gehalten werden, berichtet die Zeitung "Bild am Sonntag" unter Berufung auf interne Berichte. Das System arbeite extrem langsam, weil bestimmte Server streikten. Seit dem Start des Systems am 18. Oktober seien "14 massive Produktionseinschränkungen und Totalausfälle aufgetreten", zitiert das Blatt aus einem internen Bericht.

Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Bundesagentur, Peter Clever, zeigte sich alarmiert. "Die Computersoftware muss massiv nachgebessert werden", forderte Clever. Er fügte hinzu: "Bisher können wir damit nur einfache Fälle bearbeiten, und dennoch müssen permanent Notlösungen gefunden werden, um die Auszahlung sicherzustellen. Immer wieder müssen Fehler von Hand ausgebügelt werden. Die zahlreichen Schwächen müssen umgehend behoben werden."

Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hatte am Donnerstag bestätigt, dass das neue Arbeitslosengeld II durch die Computerpanne nicht rechtzeitig ausgezahlt werden kann. Die Panne bei der Bundesagentur für Arbeit bedauere er zwar sehr, "aber in den meisten Fällen werden die Überweisungen auf den Konten rechtzeitig und richtig eingehen". Die Bundesagentur hatte Banken und Sparkassen fehlerhafte Kontonummern übermittelt.

(afp)
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