Mini-Jobs Eine Milliarde Euro für Mini-Jobber in der Gastronomie

Berlin · An die etwa eine halbe Million geringfügig Beschäftigten im Gastgewerbe ging etwa ein Viertel der insgesamt 4,2 Milliarden Euro, mit denen der Staat Mini-Jobber im vergangenen Jahr bezuschusst hat.

 Mini-Jobberin in der Gastronomie: Eine Milliarde Euro fließen pro Jahr an geringfügig Beschäftigte im Gastgewerbe, die Hilfe zum Lebensunterhalt brauchen.

Mini-Jobberin in der Gastronomie: Eine Milliarde Euro fließen pro Jahr an geringfügig Beschäftigte im Gastgewerbe, die Hilfe zum Lebensunterhalt brauchen.

Foto: dpa/Clara Margais

Mini-Jobber im Gastgewerbe haben im vergangenen Jahr allein knapp eine Milliarde Euro als aufstockende, staatliche Hilfe zum Lebensunterhalt erhalten. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, auf die die Linksfraktion hinweist. An die geringfügig Beschäftigten im Gastgewerbe ging damit etwa ein Viertel der insgesamt 4,2 Milliarden Euro, mit denen der Staat Mini-Jobber bezuschusst hat.

Die Linksfraktion warnte FDP und Union daher vor einer Erhöhung der 450-Euro-Verdienstgrenze für Mini-Jobber. Auf Antrag der Liberalen soll der Bundestag am heutigen Freitag darüber debattieren. „Auf dem Rücken der Beschäftigten und der Gesellschaft sparen Arbeitgeber Personalkosten, und der Staat subventioniert diese Lohndrückerei auch noch“, sagte Linken-Politikerin Susanne Ferschl. Statt einer höheren Minijob-Grenze forderte sie, den Mindestlohn auf zwölf Euro pro Stunde anzuheben.

Auch die Gewerkschaft NGG schlug Alarm. „Minijobs sind gerade im Gastgewerbe eine Armutsfalle“, sagte Guido Zeitler, stellvertretender NGG-Vorsitzender. „Sie reichen nicht zum Leben und sind am Ende ein teures Zuschussgeschäft für den Staat.“ FDP und Union argumentieren dagegen, höhere Einkommensgrenzen für Mini-Jobber könnten mehr Beschäftigung schaffen und Einkommen der Betroffenen erhöhen.

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