"Friedensprozess ermöglicht" Deutscher Ex-General lobt Russlands Einsatz in Syrien

Berlin · Harald Kujat, ehemaliges Generalinspekteur der Bundeswehr, findet für die Rolle Russlands im Syrien-Konflikt ausdrücklich lobende Worte. Das militärische Eingreifen habe den Sieg des IS verhindert.

 Russische Bomber fliegen Einsätze in Syrien.

Russische Bomber fliegen Einsätze in Syrien.

Foto: PRESIDENTIAL PRESS SERVICE, AP

"Die Russen haben mit ihrem militärischen Eingreifen den Friedensprozess erst ermöglicht", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Bis September 2015 habe dort Stillstand geherrscht.

"Weder die Amerikaner noch die Europäer hatten eine Strategie für ein friedliches Syrien und waren auch nicht bereit, sich massiv zu engagieren. Die Russen haben es gemacht und damit ein Fenster für eine politische Lösung aufgestoßen", sagte Kujat.

Vor dem russischen Eingreifen habe die syrische Armee vor ihrem Ende gestanden. "Ich hätte ihr nur noch wenige Wochen gegeben. Dann wäre Syrien kollabiert und der IS hätte das Land übernommen." Das nächste Ziel wäre nach Kujats Worten der Libanon gewesen - und das übernächste Israel. "Das hätte weitreichende Folgen auch für uns gehabt."

Kujat widersprach auch der Vermutung, der russische Präsident Wladimir Putin habe mit den Bombardements in Aleppo gezielt versucht, die Lage zu verschärfen. Russland gehe in Syrien nach einem strategischen Plan vor: "Putins Ziel lautet, den Vormarsch der syrischen Truppen in Richtung IS-Gebiet zu unterstützen. Aleppo ist auf diesem Weg bisher wie ein Sperrriegel gewesen, weil die Stadt von der syrischen Opposition gehalten wurde."

(dpa)
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