Atommülltransport nach Russland Hamburg macht den Hafen dicht

Hamburg (RPO). Die schwarz-grüne Regierung in Hamburg will ihre Zustimmung zu einem möglichen Atommülltransport über Hamburger Gebiet nach Russland verweigern. "Wir sind entschlossen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um Transport und Verladung von Atommüll nach Russland über den Hamburger Hafen zu verhindern", sagte der Vorsitzende der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Jens Kerstan, am Freitag. Darin sei sich die Koalition einig.

Zunächst müsse allerdings geprüft werden, ob der Vertrag mit Russland schon rechtskräftig und die endgültige Entscheidung über die genaue Transportroute bereits gefallen sei, sagte Kerstan weiter. Nach Angaben von Tobias Darge vom Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen soll der umstrittene Atommülltransport aus dem westfälischen Zwischenlager in Ahaus voraussichtlich in Hamburg verschifft werden.

Ziel der 18 Castorbehälter mit radioaktiven Abfällen, die ursprünglich aus dem DDR-Atomforschungszentrum Rossendorf bei Dresden stammen, ist das russische Atomzentrum Majak im Südural. Vor einer endgültigen Genehmigung des Transports will sich das Bundesumweltministerium vor Ort aber noch über die Sicherheitsbedingungen informieren.

Die Bremer Bürgerschaft hatte am Donnerstag beschlossen, dass künftig keine Atomtransporte mehr über Bremer Häfen abgewickelt werden sollen. Die Stadt Lübeck hatte bereits 1990 bestimmt, dass dort kein Atommüll mehr umgeschlagen werden darf.

(DDP/awei)
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