Dienststelle zum 31. August geschlossen Hamburg löst Scientology-Arbeitsgruppe auf

Berlin/Hamburg (RPO). Der Hamburger Senat hat die Auflösung der international bekannten Arbeitsgruppe Scientology beschlossen. Die Arbeitsgruppe, die seit 17 Jahren von der ehemaligen SPD-Politikerin Ursula Caberta geleitet wird, soll zum 31. August geschlossen werden.

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Foto: AFP

Wie der Sprecher der Hamburger Innenbehörde, Thomas Butter, der "Berliner Zeitung" sagte, sind die Büros der Dienststelle am Hamburger Hafen zum 31. Dezember gekündigt worden. Sektenexperten sowie Politiker von SPD und Linkspartei kritisierten den Beschluss.

Senatssprecher Butter sagte, die Entscheidung bedeute allerdings nicht das Ende der Arbeit Cabertas. "Sie wird als Ministerialreferentin in der Innenbehörde für die Öffentlichkeitsarbeit über Scientology zuständig bleiben." Die Beratung von Opfern der Organisation werde aber künftig der Verfassungsschutz übernehmen.

Unklar sei noch, wohin das Archiv der AG Scientology komme. Es handelt sich um eine weltweit einmalige Sammlung mit vielen Geheimdokumenten. Hintergrund der Maßnahmen sei ein Senatsbeschluss von CDU und Grünen, für die Haushaltskonsolidierung bei der AG Scientology 140 000 Euro jährlich einzusparen, sagte Butter.

Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke, hält die Schließung der AG Scientology für einen Skandal: "Frau Caberta hat verdienstvolle Arbeit geleistet. Die Schließung bedeutet freie Fahrt für Scientology."

Der Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Andreas Dressel sagte der Zeitung: "Ich halte das für ein verheerendes Signal. Was Scientology nicht geschafft hat - Caberta loszuwerden -, das macht nun der Senat."

(DDP/jre)
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