Schwere Vorwürfe des früheren PDS-Politikers Gysi: Westen hat Ost-Wirtschaft zerstört

Berlin (rpo). Der frühere PDS-Spitzenpolitiker Gregor Gysi hat sich erneut ins politische Geschehen eingemischt. Dabei erhebt er schwere Vorwürfe: Er findet, dass der Westen die ostdeutsche Wirtschaft nach der Wende gezielt zerstört habe.

"Vieles im Osten war marode, aber ebenso viel wurde nur für marode erklärt, weil es ein Interesse daran gab, die ostdeutsche Wirtschaft kaputtzutreuhändern", sagte der ehemalige Berliner Wirtschaftssenator der Zeitschrift "Super Illu".

Er fügte hinzu: "Von der DDR sollte nichts bleiben, Ost-Konkurrenz sollte verhindert, und westdeutsche Waren und Dienstleistungen sollten auch im Osten verkauft werden. Letzteres setzt voraus, dass Ostdeutsches kaum noch angeboten würde."

Dadurch sei die Chance für einen "gemeinsamen Aufschwung" in Ost und West vertan worden, unterstrich Gysi. Zwar seien "gigantische Gelder" vom Westen in den Osten geflossen, die Zahlungen seien jedoch "ohne dauerhafte Wirkung" geblieben. Man dürfe nicht vergessen, "dass fast die Hälfte der Gelder über Steuern an den Staat zurückfließt und vom Verbleibenden direkt und indirekt mehr als die Hälfte wieder im Westen landet".

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