Bosse der Linkspartei Gysi und Lafontaine wollen bis 2013 bleiben

Berlin (RPO). Die Partei- und Fraktionsspitze der Linken wird wohl erst nach der Bundestagswahl 2013 umfassend erneuert. Linke-Fraktionschef Gregor Gysi sagte, er und Parteichef Oskar Lafontaine hätten die Verantwortung für die Vereinigung der Partei.

Oskar Lafontaine - Etappen seiner Karriere
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Foto: dpa/Alina Novopashina

"Ich kann mir gut vorstellen, dass wir noch die Legislaturperiode brauchen, um das hinzubekommen", betonte der 61-Jährige. Er hoffe auf eine baldige Rückkehr des an Krebs erkrankten Lafontaines an die Spitze der Partei.

Eine Führungsdebatte sei nicht verboten, sondern angesichts ihrer beider Alter legitim, betonte er. Allerdings sei der Zeitpunkt wegen der Krebserkrankung Lafontaines ungünstig. "Man macht das nicht, wenn einer erkrankt, sofort eine Nachfolgedebatte einzuleiten. Das finde ich kulturlos." Wenn die Vereinigung der Partei aus Linkspartei.PDS und WASG gelungen sei, "dann ist die nächste Generation dran."

Gysi will auf Lafontaine einreden

Gysi sagte, er werde sich Anfang Januar mit Lafontaine unterhalten und dann werde Lafontaine seine Entscheidung mitteilen, ob er auf dem Parteitag im Mai erneut als Parteichef zur Verfügung stehe. "Ich werde auf ihn einreden, es zu machen", betonte Gysi. Der jetzige Ko-Vorsitzende Lothar Bisky tritt nicht mehr an. Noch ist unklar, ob es wieder eine Doppelspitze geben wird.

Die Vereinigung sei schwieriger als gedacht, erklärte Gysi. Sie bedeute, beide müssten sich ändern. "Man muss akzeptieren, den Pluralismus zu ertragen." Der Kernunterschied sei das Verhältnis zwischen Ost und West, die unterschiedlichen Kulturen und anderen Erfahrungen. Man brauche gegenseitiges Verständnis. Im Osten sei die Linke Volks-, im Westen Interessenpartei. Es gebe also andere Zuständigkeitsgefühle und Herangehensweisen.

(apd/spo)
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