Union streitet über Führungsstil der Kanzlerin Guttenberg stellt sich schützend vor Merkel

Berlin (RPO). Angela Merkel bekommt im Konflikt mit den Kritikern aus der eigenen Partei Unterstützung aus der CSU: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg lobte in einem Interview ausdrücklich den Führungsstil der Bundeskanzlerin.

Schwarz-gelbe Duelle
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"Die Bundeskanzlerin führt, sie führt stark, und sie führt in einer Weise, dass ich nur sagen kann, dass es ein exzellenter Führungsstil ist", sagte der CSU-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Mehrere CDU-Politiker hatten Merkel am Wochenende Profillosigkeit und Wahlkampffehler vorgeworfen.

Auf die Frage, ob Merkel im aktuellen Koalitionsstreit ihre Richtlinienkompetenz einsetzen müsse, sagte zu Guttenberg, es habe ja auch schon andere Zeiten gegeben, "in denen geradezu im Wochentakt ein Basta durch die Nation gepfeffert wurde - zu was das geführt hat, haben wir alle sehen können". Merkel sei eine führungsstarke Bundeskanzlerin und habe die Koalition "bestens im Griff".

Guttenberg lobte auch das Klima in der Koalition: Es sei völlig normal, "dass es am Anfang etwas ruckeln kann, dass es gelegentlich auch mal knirscht und dass gerade am Jahresanfang um Kreuth und um das Dreikönigstreffen der Tonfall etwas rauer ist", sagte er in Anspielung auf den jüngsten Streit zwischen CSU und FDP vor allem über Steuerfragen. Die Koalition arbeite aber kooperativ und gut zusammen.

Auch der Chef des liberalen Koalitionspartners, Außenministe Guido Westerwelle, beschwichtigte am Sonntag und wertete die Auseinandersetzungen in der Koalition als übliche Startschwierigkeiten. Der FDP-Vorsitzende sagte in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin": "Dass es am Anfang von Koalitionen auch Rütteleien gibt, das ist normal." Die Union habe bereits vier Jahre in einer großen Koalition regiert. Die FDP sei für einen Politikwechsel neu in die Regierung gewählt worden. "Da braucht es am Anfang Synchronisierungen", sagte Westerwelle.

CSU-Chef Horst Seehofer sagte in der Sendung: "Die FDP hat ein paar andere Ansichten als wir. Aus ihrer Sicht wollen sie gegenüber ihren Wählern Wort halten." Es sei das Natürlichste der Welt, dass sich die Koalitionspartner nun um Kompromisse bemühten.

(AP/pst)
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