Diskussion um Aussetzen der Wehrpflicht Guttenberg schlägt freiwilligen Dienst vor

Berlin (RPO). Im Ringen um eine Aussetzung der Wehrpflicht hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) einen freiwilligen Wehrdienst ins Spiel gebracht.

Bundeswehr übt Geiselbefreiung
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Im Zuge der anstehenden Reform der Streitkräfte könnte ein freiwilliger Dienst von wieder längerer Dauer an die Stelle der bisherigen Pflicht treten, regte Guttenberg am Dienstag in Berlin an.

Vor dem "Parlament der Wehrpflichtigen" des Bundeswehrverbands verwies der Minister darauf, dass ein Teil der heutigen Wehrpflichtigen möglicherweise "eigentlich unfreiwillig bei der Bundeswehr" sei. Daher stelle sich die Frage, ob nicht tatsächlich andere Strukturen geschaffen werden müssten, um überzeugten jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, freiwillig "bis zu einem Jahr" ihrem Vaterland zu dienen.

Auch Vorteile der Wehrpflicht wie die gesellschaftliche Verankerung der Bundeswehr seien in die Reformdebatte einzubeziehen, argumentierte Guttenberg und stellte zugleich klar: "Ich habe keinerlei Regen, die Wehrpflicht aus dem Grundgesetz zu streichen." Dies zu machen, "wäre ein Fehler", da es im Notfall eine Verfassungsgrundlage brauche.

Ein Abschied von "kümmerlichem Wehrsold" und bessere Ausbildung könnten einen Freiwilligen-Wehrdienst Guttenberg zufolge attraktiv machen. Ein Akzeptanzproblem der Bundeswehr gebe es nur, wenn die neuen Soldaten nicht mehr ein "Spiegelbild der Gesellschaft" als "Staatsbürger in Uniform" seien.

(DDP/das)
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