Trotz Umfrage-Hoch Grünen nicht auf dem Weg zur Volkspartei

Berlin (RPO). Trotz guter Umfragewerte sieht der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir seine Partei nicht auf dem Weg zur Volkspartei. Er assoziiere mit dem Begriff eher eine Krise, "wenn ich mir den Zustand der traditionellen Volkspartei anschaue", sagte Özdemir.

Cem Özdemir – vom Parias zum Liebling der Grünen
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Das sagte der Grünen-Chef im ZDF-"Morgenmagazin" am Mittwoch. Die Grünen wollten wachsen und bei den Landtagswahlen im kommenden Jahr auch in die drei Landesparlamente einziehen, in denen sie bislang nicht vertreten seien.

"Wenn wir das schaffen, dann sind wir neben der CDU/CSU und der SPD die einzige deutsche Partei, die in allen Bundesländern vertreten ist", sagte Özdemir. Dies sei ein "ehrgeiziges Ziel".

Die Grünen sind in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz nicht in den Landesparlamenten vertreten.

Die geplatzte Koalition mit der CDU in Hamburg sieht Özdemir nicht als grundsätzliche Absage an Koalitionen mit der Union. "Wir haben auch schon rot-grüne Koalitionen gesehen, die abgewählt oder die auseinandergegangen sind, und da hat auch niemand gesagt, es wird nie wieder Rot-Grün geben."

Es seien Inhalte, die über Koalitionen entschieden. Wenn die CDU bereit sei für einen Anti-Atom-Kurs, soziale Gerechtigkeit, ein durchlässiges Bildungssystem und Bürgerrechte "werden wir selbstverständlich auch mit der Union reden".

Eine Zustimmung zur Mandatsverlängerung für den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr im Bundestag machte der Grünen-Chef vom Abzugsplan der Bundesregierung abhängig. Diese müsse vorlegen, wie der Abzug bis 2014 gestaltet werden soll. Die Opposition sei sich ihrer Verantwortung in der Frage bewusst und werde sich fair verhalten.

(apd/csh)
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