Wahlkampfleiter Audretsch Grüne wollen mit „Härte“ und „mehr Freude“ Profil gewinnen
Berlin · Wahlschlappen und schwache Umfragewerte: Die Grünen stecken in der Krise. Mit einer neuen Führung wollen sie durchstarten. Dabei bleibt es aber nicht, sagt ihr neuer Wahlkampfchef.
Die Grünen wollen nach den Worten ihres neuen Wahlkampfleiters Andreas Audretsch mit einer schärferen Profilierung aus der Krise kommen. Eine Koalition bedeute, Kompromisse zu machen – aber es „kommt jetzt auch die Zeit, wieder deutlicher zu machen: Für was stehen denn die einzelnen Parteien“, sagte er in der n-tv-Sendung „Frühstart“. Die Grünen wollten das mit Klarheit, mit Härte, aber auch mit Freude tun.
„Wir werden uns auch neu aufstellen in der Anmutung“, sagte der Bundestagsfraktionsvize im ZDF-„Morgenmagazin“. „Wir werden mehr Härte brauchen - gerade was Desinformation angeht, gerade dann, wenn sie aus dem Kreml gesteuert wird. Und wir werden aber auch mehr Freude brauchen: Freude und Selbstbewusstsein, in dem, was wir sind und was wir Deutschland anzubieten haben.“
Neben der personellen Neuaufstellung an der Spitze wird es nach seinen Worten auch eine inhaltliche geben. Das Thema Migration werde ein „ganz, ganz zentrales“ sein. Dabei gehe es darum, ein positives Bild der Zuwanderung zu vermitteln, ohne die der Fachkräftemangel nicht zu bewältigen sei. Zugleich würden die Grünen weiterhin mit Klarheit gegen Islamismus und Terrorismus eintreten.
Audretsch nannte außerdem das Thema Gerechtigkeit - und hierbei vor allem steigende Mieten und Spekulationen mit Immobilien, Klimaschutz und Auflösung des Investitionsstaus. Man wolle deutlicher machen, „was Klimaschutz und ein gutes Leben für Menschen verbindet“, erklärte er. Er argumentierte: Wenn mehr investiert würde und dann etwa die Bahn wieder zuverlässiger fährt und Schulen saniert werden, dann nütze das dem Klima, sei aber auch für die Bürger im Alltag positiv spürbar.