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Forsa-Chef rückt Partei nach Weimar Grüne wehren sich gegen Diktatur-Vergleich

Berlin · Die Grünen wehren sich gegen wenig charmante Einschätzungen von Forsa-Chef Manfred Güllner. Der glaubt, ein Erfolg der Grünen könnte die Demokratrie gefährden und sieht die kulturellen Wurzeln im radikalisierten Bürgertum der Weimarer Zeit.

Göring-Eckardt und Trittin gewinnen bei Urwahl
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Am Sonntag wiesen grüne Spitzenvertreter die Aussagen Güllners entschieden zurück. Er wolle Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2013 werden, "weil ich mich gegen die Verleumdung der Grünen wehre", sagte Co-Fraktionschef im Bundestag, Jürgen Trittin, am Sonntag bei einer Vorstellungsrunde der 15 Bewerber für die Urwahl der Partei in Berlin.

Wenn nicht die Grünen seit mehr als 30 Jahren das Land bei Umwelt, Gleichstellung von Homosexuellen oder Energie modernisert hätten, wer denn dann, sagte Trittin.

Güllner schreibt laut "Spiegel" in seinem neuen Buch, die "grüne Diktatur" gefährde "den zweiten Versuch, die Demokratie in Deutschland dauerhaft zu etablieren". Dem Magazin sagte Güllner, rein soziologisch betrachtet, entstamme "der ursprüngliche Nukleus dieser Bewegung in der Weimarer Zeit und später der Grünen-Bewegung dem gleichen antimodernen Segment der Gesellschaft, einem radikalisierten Teil der deutschen Mittelschicht". Er wolle aber die Grünen "um Gottes willen nicht mit den Nazis vergleichen".

Trittin sagte dazu: "Dann sind wir die ersten Nazis, die ihre Spitzenkandidaten in einer Urwahl bestimmen." Die Grünen hätten in den 1980er Jahren durch ihren Einzug in den Bundestag das traditionelle Drei-Parteien-System aufgebrochen und so für viel frischen Wind gesorgt. "Wir lassen uns von einem alten Herrn auf seine alten Tage nicht schlecht reden."

(dpa)
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