Grüne fordern Steinmeier zum Handeln auf „Wir können nicht zulassen, dass rassistische Taten achselzuckend hingenommen werden“

Berlin · In Hessen hat ein 55-jähriger Deutscher einen 26-jährigen Eritreer durch Schüsse schwer verletzt. Der Mann wurde offenbar allein wegen seiner Hautfarbe zum Opfer. Aus Sicht der Grünen tut die Regierung zu wenig gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

 Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt (Archivfoto).

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt (Archivfoto).

Foto: dpa/Peter Endig

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte daher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auf, öffentlich stärker gegen den Rechtsextremismus Position zu beziehen. Göring-Eckardt sagte nach dem Mordversuch an einem Eritreer im hessischen Wächtersbach: „Wir können nicht zulassen, dass rassistische Taten achselzuckend hingenommen werden. Ich wünsche mir, dass der Bundespräsident unsere Regierung und Gesellschaft wachrüttelt. Es braucht einen Hallo-Wach-Ruf“, sagte sie. Es sei auch „beschämend, dass der Innenminister dazu bislang nichts gesagt hat“.

Neben einem „gesellschaftlichen Aufstand gegen Rechts“ dürften die dringend notwendigen Verschärfungen des Waffenrechts nicht weiter aufgeschoben werden. „Die Bundesregierung muss entschlossener gegen illegalen Waffenbesitz vorgehen“, sagte Göring-Eckardt.

  Ein 55 Jahre alter Deutscher hatte am Montag im hessischen Wächtersbach auf den Eritreer gefeuert und den 26-Jährigen mit einem Bauchschuss schwer verletzt. Danach erschoss sich der 55-Jährige. Die Ermittler gehen nach bisherigen Erkenntnissen „ganz klar von einem fremdenfeindlichen Motiv aus“, eine „rechtsextreme oder rechtsnationalistische Gesinnung“ sei aber Spekulation. Laut Medienberichten soll der Mann die Tat in einer Kneipe angekündigt haben. Die Ermittlungen im Umfeld des mutmaßlichen Schützen dauern an. In dieser Woche wurde auch die Wohnung des Bruders des Täters durchsucht.

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