Sondierungsgespräche im Saarland Grüne prüfen alle Optionen

Saarbrücken (RPO). Ohne die Unterstützung der Grünen ist im Saarland nicht viel zu machen. Die Öko-Partei hat bei den Bemühungen um die Bildung einer neuen Landesregierung die Gespräche mit CDU und SPD abgeschlossen. Nun folgen Treffen mit der Linken und der FDP.

 Der Landesvorsitzende der Gruenen Saar, Hubert Ulrich, hat die freie Wahl.

Der Landesvorsitzende der Gruenen Saar, Hubert Ulrich, hat die freie Wahl.

Foto: ddp, ddp

Zuletzt trafen sich erneut die Delegationen der Christdemokraten unter Leitung von Ministerpräsident Peter Müller und der Grünen mit ihrem Landeschef Hubert Ulrich an der Spitze am Samstag in Saarbrücken.

Wie Grünen-Sprecher Markus Tressel nach der vierstündigen Unterredung sagte, wurden inhaltliche Fragen vertieft diskutiert, um für eine Entscheidung über Koalitionsverhandlungen Vergleichbarkeit herzustellen. Es sei jedoch wie bei der ersten Runde und den beiden Gesprächen mit der SPD Vertraulichkeit vereinbart worden.

Müller betonte, es sei auch darüber gesprochen worden, "welche besonderen Chancen mit einem gemeinsamen Projekt verbunden sein könnten". Eine Zusammenarbeit mache jedoch nur Sinn, "wenn sie auf einer gemeinsamen inhaltlichen Basis fußt und wenn sie auf fünf Jahre angelegt ist".

Ulrich sagte, dass es nach den jeweils zwei Sondierungsgesprächen mit CDU und SPD keinerlei Vorentscheidung gebe. Sowohl eine rot-rot-grüne als auch eine "Jamaika"-Koalition gemeinsam mit CDU und FDP seien gleichermaßen ein "Projekt", wenn es denn beschlossen werde. "Aber das ist nach wie vor eine ganz offene Frage", fügte der Grünen-Politiker hinzu.

Nun steht am Mittwoch ein Treffen der Grünen mit der Linken und am Donnerstag mit der FDP an. In der Woche nach der Bundestagswahl soll dann jeweils ein gemeinsames Sondierungsgespräch der möglichen Koalitionspartner SPD, Linke und Grüne sowie CDU, FDP und Grüne stattfinden. Annfang Oktober wollen die Grünen die Ergebnisse in drei Regionalkonferenzen mit der Parteibasis diskutieren und schließlich auf einem Parteitag am 11. Oktober entscheiden, mit wem offizielle Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden sollen.

Bei der Landtagswahl Ende August hatte die CDU ihre absolute Mehrheit verloren. SPD und Linke haben sich daraufhin klar für ein rot-rot-grünes Bündnis ausgesprochen, während CDU und FDP eine Jamaika-Koalition anstreben. Der Grünen-Vorsitzende Ulrich wiederum hat mehrmals betont, er wolle eigentlich SPD-Chef Heiko Maas zum Ministerpräsidenten wählen, sehe jedoch noch große Probleme in der Zusammenarbeit mit der Linken. Die dritte Variante einer Großen Koalition gilt derzeit als unwahrscheinlich.

(AP/pst)
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