Familienplanung Was der neue Babyboom über Familien verrät

Meinung | Düsseldorf · Im März wurden so viele Babys geboren wie seit 20 Jahren nicht mehr. Wie das mit Corona zusammenhängt und was es darüber verrät, warum Menschen sich tatsächlich für ein Kind entscheiden.

 Der erste Corona-Lockdown hat keinen Babyboom hervorgebracht - aber die Zeit danach.

Der erste Corona-Lockdown hat keinen Babyboom hervorgebracht - aber die Zeit danach.

Foto: dpa/Fabian Strauch

66.000 Neugeborene sind im März in Deutschland auf die Welt gekommen. Und weil die Pandemie nun wirklich jedes Thema beherrscht, hat das Statistische Bundesamt zurückgerechnet, auf die Corona-Verlaufskurve geschaut und eine erstaunliche Feststellung gemacht: Der Babyboom geht nicht etwa zurück auf die Zeit des ersten Lockdowns, sondern auf die Phase danach, also auf das  Abflauen der ersten Corona-Welle und Lockerungen ab Anfang Mai des vergangenen Jahres. Nicht Cocooning, nicht Hygge, nicht die erzwungene Häuslichkeit hat die Bereitschaft in Deutschland gesteigert, Ja zu sagen zum Kind. Es war das Aufatmen nach der ersten Welle, die Hoffnung auf schnelle Entkrampfung der Lebensverhältnisse, auf eine Rückkehr zum gewohnten Alltag. Ein positives „Jetzt wird alles besser“-Lebensgefühl hat Menschen ermutigt, genau in dieser Zeit eine Familie zu gründen. Oder kurz: Zuversicht.