Ministerpräsident Müller Große Koalition nur mit Kanzlerin Merkel

Berlin (rpo). Die CDU hat ihre Ansprüche auf eine Kanzlerschaft von Angela Merkel untermauert. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) jedenfalls sieht in einem Interview keine Alternative. Es werde "eine große Koalition nur mit einer Kanzlerin Angela Merkel geben - und zwar nicht auf Zeit, sondern für die gesamte Legislaturperiode", betonte der Politiker gegenüber der Tageszeitung "Die Welt".

SPD-Chef Franz Müntefering hat indes den Anspruch seiner Partei auf das Kanzleramt in einer großen Koalition bekräftigt. Wenn es zu Verhandlungen komme, müssten beide Seiten auf Augenhöhe miteinander reden, sagte Müntefering am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt".

Die Union verlangt nach den Worten ihres Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) für Koalitionsverhandlungen keine Entscheidung der SPD über einzelne Fragen. "Wir werden der SPD kein Ultimatum stellen. Wir teilen die Geschäftsgrundlage mit, auf der wir in Koalitionsverhandlungen eintreten wollen", sagte Bosbach am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen".

Böhmer sieht gute Chancen

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) sieht gute Voraussetzungen für eine Einigung auf eine große Koalition. Als Schwerpunkte einer Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten nannte er in der "Süddeutschen Zeitung" Reformen beim Arbeitsrecht sowie bei der gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung und eine Haushaltskonsolidierung.

SPD-Vize Kurt Beck hat betont, seine Partei sei bei der Besteuerung von Feiertags-, Nacht- und Sonntagszuschlägen nicht kompromissbereit. "Das ist einer der Punkte, der für uns absolut hart ist", sagte Beck am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Sabine Christiansen".

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Ute Vogt hat ihre Partei davor gewarnt, in den Gesprächen mit der Union zu weit nachzugeben. "Ich sehe eine große Gefahr, dass die SPD zerrieben würde, wenn sie als Juniorpartner in eine große Koalition ginge", sagte Vogt der "Berliner Zeitung". Die FDP will indes unter allen Umständen bei ihrer Absage an Sondierungsgespräche mit der SPD bleiben. "Das Nein gilt, und an ihm wird sich auch nichts mehr ändern", sagte der Parteivize Andreas Pinkwart dem Blatt.

(afp)
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