„Bisher bitteres Versagen" Leipzigs OB Jung nennt EU-Hilfe für Flüchtlinge unzureichend

Düsseldorf · Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, hat die angekündigte Aufnahme von 400 unbegleiteten Minderjährigen aus dem abgebrannten griechischen Flüchtlingslager Moria in zehn europäischen Staaten als unzureichend bezeichnet.

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Flüchtlingscamp Moria brennt - Lager evakuiert

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Foto: dpa/Panagiotis Balaskas

Es helfe, in einer „Koalition der Willigen auf europäischer Ebene voranzugehen“, reiche aber nicht aus, sagte der Leipziger Oberbürgermeister der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstag). Die Bereitschaft vieler deutscher Städte zur sofortigen Hilfe nannte Jung „ein gutes Signal und einen Akt der Humanität“.

Der Städtetags-Präsident forderte demnach eine schnelle und dauerhafte menschliche Lösung, „hoffentlich noch während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft“. Es müsse endlich einen fairen Verteilmechanismus für Flüchtlinge innerhalb der EU geben, verlangte Jung. Es sei „ganz bitter, dass unser Europa an dieser Stelle bisher versagt hat“.

Die Situation der rund 12.000 Flüchtlinge aus dem Lager Moria bezeichnete der Oberbürgermeister als „humanitäre Katastrophe“. Ihnen müsse dringend geholfen werden. Es gehe aber nicht nur um eine Lösung für die Menschen aus Moria, sondern insgesamt um den Umgang mit Geflüchteten in der EU, betonte Jung.

(özi/ots/EPD)
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