Google und Facebook kein Vorbild Gewerkschaften und Arbeitgeber gegen Impfpflicht am Arbeitsplatz

Berlin · Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände in Deutschland haben sich skeptisch über eine Corona-Impfpflicht von Mitarbeitern am Arbeitsplatz oder im Betrieb geäußert. In den USA unterstützte Präsident Joe Biden derweil die Internetriesen Google und Facebook, die eine solche Impfpflicht für Mitarbeiter einführen.

 US-Präsident Joe Biden unterstützt Google und Facebook.

US-Präsident Joe Biden unterstützt Google und Facebook.

Foto: AP/Andrew Harnik

Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände in Deutschland haben sich skeptisch über eine Corona-Impfpflicht von Mitarbeitern am Arbeitsplatz oder im Betrieb geäußert. „Der Gesetzgeber hat in Deutschland keine Impfpflicht gegen Sars-Cov-2 vorgesehen. Das können Arbeitgeber in Deutschland nicht ignorieren“, sagte Anja Piel, Vorstandsmitglied beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Auch die Arbeitgeberverbände verwiesen auf die Frage nach einer Impfpflicht lediglich auf die überall bereit stehenden Impfangebote.

In den USA unterstützte Präsident Joe Biden die Internetkonzerne Google und Facebook, die eine Impfpflicht für alle Mitarbeiter verhängt haben, die nicht im Homeoffice arbeiten können oder wollen. Die Mitarbeiter der zwei Internetriesen in den Vereinigten Staaten müssen sich vor einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen. Angesichts einer neuen Corona-Welle und einer stockenden Impfquote drängte die US-Regierung mehrere Millionen Mitarbeiter mit neuen Regeln zur Impfung. Angestellte, die keinen Impfnachweis vorlegen können, sollten künftig stets eine Maske tragen müssen und ein bis zwei Mal pro Woche auf eine mögliche Infektion getestet werden, erklärte Biden. Um die Impfquote in der Bevölkerung anzuheben, forderte er Bundesstaaten und Kommunen zudem auf, jeder neu geimpften Person eine Belohnung von 100 US-Dollar (85 Euro) zu zahlen.

DGB-Vorstandsmitglied Piel erklärte, es gebe bei Corona keinen Anlass zur Entwarnung. „Der DGB ermuntert daher alle Beschäftigten, die Impfangebote anzunehmen und so ihren Teil zu einer hohen Durchimpfungsrate und einem höheren Schutz beizutragen und weiterhin die bewährten Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.“

Auch die Arbeitgeber beschränkten sich auf den Appell an die Beschäftigten, Impfangebote anzunehmen und so zu einer hohen Durchimpfungsrate beizutragen. „Wir müssen weiter impfen, impfen, impfen, damit sich die Lage weiter stabilisiert", erklärte die BDA. Dabei sei es auch „gut und richtig, Anreize für das Impfen zu setzen“. Denkbar seien dabei auch unkonventionellere Maßnahmen, „um genau die Menschen zu erreichen, die sich bisher noch nicht impfen lassen wollten“.

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