Verkauf von Anteilen Gewerkschaften beschneiden ihre Beteiligung

Hamburg (rpo). Die deutschen Gewerkschaften werden ihre wichtigsten Beteiligungen in der Privatwirtschaft abgeben. Dies kündigte Helmut Balthasar, Vorstandsmitglied der Gewerkschaftsholding BGAG, an. Auf dem Prüfstand stehen laut Balthasar Anteile der Gewerkschafter an deutschen Unternehmen, an denen sie bis zu 50 Prozent halten. Die Existenz der Holding steht für Balthasar auf der Kippe.

Er werde "Desinvestitionen in Bereichen vorantreiben, in denen gewerkschaftliches Engagement nicht mehr gebraucht wird", sagte der auf Sanierungen spezialisierte Balthasar der "Financial Times Deutschland".

Anteile am Baufinanzierer BHW, an der Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) und umfangreiche Immobilienengagements seien Gegenstand der Diskussion.

"Am Ende des Prozesses wird sich die Frage stellen, ob es die BGAG in ihrer heutigen Form noch geben wird", sagte Balthasar. Es sei zwar noch nicht sicher, dass die 39,1 Prozent am Finanzdienstleister BHW (Börsenwert: mehr als 700 Millionen Euro) und die 50 Prozent an der AHBR verkauft werden -, aber es gebe "keine Denkverbote".

Die BGAG, die Einzelgewerkschaften und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (rund 20 Prozent) gehört, soll unter Balthasars Verantwortung auf "Kernaufgaben gewerkschaftlichen Engagements fokussiert" werden. Dazu gehört etwa der Bund-Verlag, ein Fachverlag für Arbeits- und Sozialrecht.

(afp)
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