Trauerfeier Getöteter Bundeswehrsoldat zurück in Deutschland

Berlin/Köln (rpo). Der bei einem Anschlag in Afghanistan getötete deutsche Bundeswehrsoldat ist nach Deutschland zurückgebracht worden. Am Mittwochabend landete eine Bundeswehrmaschine mit dem Leichnam auf dem Flughafen Köln/Wahn. Anschließend erwiesen Verteidigungsminister Peter Struck und Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan dem getöteten 44-jährigen Oberstleutnant aus Bayern die letzte Ehre.

Der Sarg wurde durch ein Ehrenspalier in eine Halle auf dem Flughafengelände geleitet. Zu der etwa halbstündigen Trauerfeier waren auch Angehörige des Soldaten angereist, die an dem mit einer deutschen Flagge bedeckten und auf einem Podest aufgebahrten Sarg Abschied von dem Toten nahmen.

Auch der Wehrbeauftragte des Bundestages, Reinhold Robbe (SPD), nahm an dem Gedenken teil. Nach kurzen Ansprachen eines katholischen und eines evangelischen Pfarrers trugen Soldaten den Sarg zu einem Leichenwagen. Der Leichnam sollte im Anschluss an die Zeremonie in seinen Heimatort überführt werden.

Bei zwei Selbstmordanschlägen in Kabul und einer anschließenden Schießerei waren am Montag insgesamt neun Menschen getötet worden. Mehrere Menschen wurden verletzt, darunter neben den beiden deutschen auch zwei griechische Soldaten der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF). Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Die beiden bei dem Anschlag verletzten Soldaten waren bereits am Dienstag in Köln/Wahn eingetroffen.

Robbe wies in einem Interview mit den "Ruhr Nachrichten" erneut Kritik an der Ausrüstung der deutschen Soldaten in Afghanistan zurückg. "Die Einsatzkräfte sind hervorragend ausgerüstet. Es wird alles für den Schutz der deutschen Soldaten getan", sagte der Wehrbeauftragte des Bundestages. Bislang seien auch keine Versäumnisse der Bundeswehr festzustellen, die den tödlichen Anschlag in Kabul begünstigten.

In Afghanistan gab es am Mittwoch erneut einen Selbstmordanschlag auf einen Konvoi der US-Armee in der Stadt Kandahar. Dabei wurden drei afghanische Zivilisten getötet und vier US-Soldaten, ein afghanischer Polizist sowie drei weitere Zivilisten verletzt. Nach Angaben der Provinzregierung raste ein mit Sprengstoff gefülltes Auto in den Konvoi und explodierte. Zu dem Anschlag bekannten sich ebenfalls die Ende 2001 gestürzten Taliban.

Die Umstände des Anschlages werden vor Ort vom Bundeskriminalamt (BKA) untersucht. Wie die Behörde in Wiesbaden mitteilte, traf ein BKA-Team aus Experten der Terrorismusbekämpfung und der Tatortgruppe am Mittwoch in Kabul ein. Die Beamten sollten eng mit der Bundeswehr und den afghanischen Sicherheitsbehörden zusammenarbeiteten.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort