Neue Diskussionen Gesundheitsreform belastet Krebspatienten

Saarbrücken/Berlin (rpo). Die geplante Zuzahlungsregleung für Krebspatienten stößt auf heftige Kritik bei den Krankenkassen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Reformpläne dagegen verteidigt. Die Vorsorgeregelung sei sehr sinnvoll, sagte er in einem Zeitungsinterview.

Schon jetzt müssten viele Krebspatienten bis zu zwei Prozent ihres Einkommens für Zuzahlungen aufbringen, sagte Lauterbach der "Saarbrücker Zeitung". Darüber hätten sich die Krankenkassen nie beklagt.

Die Fachanhörung zur Gesundheitsreform hat unterdessen am Montagmorgen in Berlin begonnen. Einige Krankenkassen boykottierten die Sitzung. Von 95 eingeladenen Verbänden seien 20 nicht gekommen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsminsiteriums.

Dem "Tagesspiegel" sagte Lauterbach, niemand werde bestraft, weil er einen Tumor habe, der nicht in einer Vorsorgeuntersuchung erkennbar sei. Krankenkassen und Patientenverbände hatten kritisiert, dass es für manche Krebserkrankungen keine spezifischen Vorsorgeuntersuchungen gebe. Lauterbach betonte, ausschlaggebend für eine geringere Zuzahlung sei in diesem Fall, ob der Patient andere Vorsorgeuntersuchungen gemacht habe.

Die Belastung gilt dem Gesetz zufolge aber nicht rückwirkend und auch nicht für Menschen, die jetzt schon krank sind. Wer nach In-Kraft-Treten des Gesetzes zum 1. April 2007 alle empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen mitmacht, ist nicht betroffen, falls er später einmal krank wird. Empfohlen ist für alle über 35 Jahre alle zwei Jahre ein "Checkup". Darüber hinaus sollen Frauen ab 20 regelmäßig zur Krebsvorsorge gehen, Männer ab 45 Jahre.

(afp)
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