Doktorarbeit Plagiatsvorwürfe gegen Minister Gerd Müller

Neuer Ärger für das Kabinett Merkel. Wieder gibt es Ärger wegen einer Doktorarbeit. Medienberichten zufolge erhebt ein Plagiatsjäger Vorwürfe gegen Entwicklungsminister Gerd Müller von der CSU.

Gerd Müller - Bundesentwicklungsminister, promovierter Wirtschaftspädagoge aus Schwaben
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Das ist Gerd Müller

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Foto: afp, CHRISTOF STACHE

Wie unter anderem der Bayerische Rundfunk berichtet, soll Müller in seiner Doktorarbeit falsch zitiert haben. Quelle der Vorwürfe ist die Seite "Politplag", die von dem Plagiatsjäger Martin Heidingsfelder betreibt. Er moniert "handwerkliche Fehler". An einigen Textpassagen vermisse er die Zitierzeichen.

In einer Pressemitteilung stellte er die fraglichen Passagen aus Müllers Text dem Original gegenüber und kennzeichnete die angeblichen Dopplungen. Für die Überprüfung soll der professionelle Plagiatsjäger ein kleines Honorar erhalten haben. Heidingsfelder ist umstritten, weil er als kommerzieller Plagiatsjäger arbeitet.

Müller hatte seine etwa 400-seitige Doktorarbeit zum Thema "Die Junge Union Bayern und ihr Beitrag zur politischen Jugend- und Erwachsenenbildung" 1987 bei der Universität Regensburg eingereicht. Zu diesem Zeitpunkt war der heutige Minister für Entwicklung und Zusammenarbeit Landesvorsitzender der Jungen Union.

Laut BR hat die Hochschule sich des Falls mittlerweile angenommen und einen Ombudsmann eingeschaltet.

Müller lies die Vorwürfe zurückweisen und bezeichnete sie als "nicht nachvollziehbar". Nach seiner Darstellung gab es zum fraglichen Zeitpunkt überhaupt keine thematisch vergleichbare Arbeit, von der er hätte abschreiben können. "Bei der fraglichen Textpassage im theoretischen Teil wurde die Quellenangabe eindeutig vermerkt", sagte seine Sprecherin der Augsburger Allgemeinen.

Heidingsfelders Version hört sich anders an. Er suche nur nach einem Anfangsverdacht und habe sich noch nicht einmal zehn Stunden mit der Arbeit beschäftigt, sagte er dem Blatt. Er sei "schnell auf den ersten Fund gestoßen".

Wie seine Sprecherin mitteilte, begrüßt Müller die Ermittlungen der Universität. Dies werde für Klarheit sorgen.

(pst)
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