Schlichtungsrunde für "Stuttgart 21" Gegner und Befürworter diskutieren Risiken

Stuttgart (RPO). In Stuttgart hat am Samstag die sechste Schlichtungsrunde für das umstrittene Bahnprojekt "Stuttgart 21" begonnen. Gegner und Befürworter wollten sich in der Sitzung mit den Risiken des Bauuntergrunds für die Tunnelvorhaben beschäftigen. Dabei geht es vor allem um Geologie und Bausicherheit.

Zehn Fakten zu Stuttgart 21
Infos

Zehn Fakten zu Stuttgart 21

Infos
Foto: dapd

Als Risiko werden von den Gegnern ebenfalls die Gesteinschichten in der Stuttgarter Umgebung für den Tunnelbau gesehen. Es handelt sich dabei um Gipskeuperschichten, die bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquellen und zu Hebungen des Bodens führen könnten, wie sie etwa in Staufen (Breisgau) aufgetreten sind.

Schutz der Mineralquellen

Besprochen werden sollen zudem der Schutz der Stuttgarter Mineralquellen und des Grundwassers bei der Tunnelbohrung sowie der Bauablauf. Die Projektgegner wollen das Thema Geologie "unter Vorbehalt" behandeln.

Die BUND-Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender hatte in der vorangegangenen Schlichtungssitzung am Freitag kritisiert, dass Unterlagen zur Leistungsfähigkeit des Projekts nicht vorlägen, die aber zur Wirtschaftlichkeitsberechnung gebraucht würden. Auch zum Wassermanagement, zur CO2-Bilanz und zu Altlasten seien Unterlagen nicht herausgegeben worden.

Sollte sich herausstellen, dass ohne diese Unterlagen nicht ausreichend über das Thema Geologie aufgeklärt werden könnte, müsste das Thema noch einmal vertagt werden, sagte Dahlbender. Am Freitag hatten die Schlichtungsparteien über die ökologischen Auswirkungen sowie die Bauplanung für die infolge des Projekts frei werdenden Flächen diskutiert, ohne sich anzunähern.

Gegen "Stuttgart 21" wird seit Monaten heftig protestiert. Die Schlichtung war angeregt worden, nachdem bei einem Polizeieinsatz zur Einrichtung einer Baustelle für "Stuttgart 21" über hundert Menschen verletzt worden waren.

(apd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort