Fotos Gaucks Rede im Deutschen Theater
Der Kandidat von SPD und Grünen für das Amt des Bundespräsidenten, Joachim Gauck, hat Wirtschaft, Politik und Parteien gegen wachsende Kritik verteidigt. Der ehemalige Bürgerrechtler warnte am 22. Juni in einer Grundsatzrede im Deutschen Theater davor, die Grundlagen von Freiheit und Demokratie in Zeiten der Krise infrage zu stellen.
Stattdessen sei Tatkraft gefragt: "Wir haben den vorhandenen Sachverstand und unseren - freilich dürren - Mut zusammenzubringen, um den aktuell nächsten Schritt zu tun."
"Ich träume von einem Land, in dem ich nicht nur zufrieden bin, weil seine Institutionen funktionieren, sondern das imstande ist, sich selber aus der Unkultur von Angst, Resignation und Tristesse zu erlösen", sagt der Kandidat.
Die Zuschauer des überfüllten Deutschen Theaters quittierten die Rede mit minutenlangem Beifall.
Zu den Gästen zählte auch der frühere sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU, links im Bild), der sich zum Ärger seiner Partei für die Freigabe der Abstimmung in der Bundesversammlung ausgesprochen hat. Biedenkopf erhob sich nach der Ansprache mit den anderen Zuschauern von seinem Sitz, um Gauck zu applaudieren und zu gratulieren.
SPD-Chef Sigmar Gabriel (rechts) wertete das Kommen von Biedenkopf als "großartiges Signal", die Grünen-Vorsitzende Renate Künast (Mitte) zeigte sich begeistert. "Joachim Gauck hat eine reale Chance, es sei denn, Union und FDP machen aus der Bundesversammlung eine Delegiertenversammlung."