Nach Ausländerfeindlichkeit in Hellersdorf Gauck unterstützt Proteste gegen NPD

Berlin · Bundespräsident Joachim Gauck hat die Demonstrationen gegen die rechtsextreme NPD begrüßt. Mit Blick auf die ausländerfeindlichen Proteste gegen ein Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf und die Gegendemonstrationen bezog Gauck am Donnerstag Stellung.

Politiker protestieren in Hellersdorf gegen Nazis
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"Wir brauchen Bürger, die auf die Straße gehen und den Spinnern ihre Grenzen aufweisen. Dazu sind Sie alle aufgefordert." Gauck sprach vor Schülern eines Oberstufenzentrums in Berlin-Kreuzberg.

So lange die NPD nicht verboten sei, müsse man deren Ansichten allerdings ertragen, meinte Gauck weiter. "Ich bin stolz, Präsident eines Landes zu sein, in dem die Bürger ihre Demokratie verteidigen." In Hellersdorf kommt es seit Wochen zu NPD-Protesten gegen die Bewohner eines Flüchtlingsheims sowie zu zahlenmäßig deutlich stärkeren Gegendemonstrationen. Bereits vor sechs Wochen hatte Gauck demonstrativ einen Gottesdienst in Hellersdorf besucht.

Der Bundespräsident diskutierte mit rund 400 Schülern zum Thema "Deine Stimme zählt". Er warb dabei unter den Erstwählern für eine hohe Wahlbeteiligung am 22. September. Zum Vorwurf, die politischen Parteien würden sich nur wenig voneinander unterscheiden, sagte Gauck: "So gleichförmig sind unsere Parteien auch wieder nicht." Die Frage sei vielmehr: "Wer sind die weniger Schlechten?" Gauck räumte auch ein, nicht immer derselben Partei seine Stimme zu geben.

(dpa)
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