Nach einem Jahr als Bundespräsident Gauck: "Ich habe die Kandidatur nie bereut"

Berlin · Fast ein Jahr ist Joachim Gauck nun der Bundespräsident. Seine Kandidatur für das Amt des Staatsoberhauptes hat er nach eigenen Worten nicht bereut.

Mit Blick auf die ersten zwölf Monate seiner Amtszeit sagte er der "Bild"-Zeitung: "Ich habe mich zwar anfangs nicht durchgängig wohlgefühlt, weil ich mich erst daran gewöhnen musste, rund um die Uhr unter Beobachtung zu stehen. Aber bereut habe ich den Schritt nie."

Gauck lobte das vielfältige Engagement der Bürger. Sein Bild von Deutschland und den Deutschen habe sich im ersten Jahr seiner Amtszeit "weiter verbessert", betonte er. "Das liegt an den vielen Menschen, die ich treffen durfte und die in Vereinen und Initiativen dieses Land am Laufen halten. Sie bilden das Rückgrat dieser Gesellschaft. Deutschland kann sich auf seine Bürger verlassen."

Ein Jahr nach der Wahl Gaucks ist eine knappe Mehrheit der Deutschen zufrieden mit seiner Arbeit. 22 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage beurteilen die Arbeit des Bundespräsidenten laut "Bild" negativ, 51 Prozent sind mit Gaucks Amtsführung zufrieden, der Rest ist unentschieden. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hatte zwischen Mittwoch und Freitag 1036 Menschen befragt.

37 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, Gauck nehme keine ausreichend kritische Haltung in der aktuellen Politik ein. 36 Prozent hingegen halten den Bundespräsidenten für kritisch genug. 52 Prozent der Deutschen halten Gauck für einen bürgernahen Bundespräsidenten. 23 Prozent stimmen dem nicht zu. Am meisten Zuspruch erhält Gauck aus dem Lager der SPD-Anhänger (69 Prozent).
Aber auch die Hälfte der Sympathisanten der Linkspartei bewertet die Arbeit des früheren Leiters der Stasi-Unterlagenbehörde positiv.

(dpa/felt)
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