Föderalismus in der Corona-Krise Der Bundesrat ist überflüssig

Meinung · Das Schulchaos und die Fehlschläge in der Corona-Krise machen eine Reform des Föderalismus dringend notwendig, schreibt Nordrhein-Westfalens früherer Wirtschaftsminister in seinem Gastbeitrag.

  Abgeordnete der Länder nehmen an der Bundesratssitzung in Berlin teil.

 Abgeordnete der Länder nehmen an der Bundesratssitzung in Berlin teil.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Angenommen, Sie haben Kinder. Gehen die Kleinen gerade zur Schule, oder sind sie noch im Homeschooling? Gehen sie jeden Tag oder nur jeden zweiten? Immer vormittags oder im Wechsel? Ihre Anworten geben uns einen Hinweis auf Ihren Wohnsitz. 16, in Worten: sechzehn, Länder der Bundesrepublik machen, was sie wollen. Nicht nur in Corona-Zeiten. Deutschland leistet sich derart viele verschiedene Systeme, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Die sogenannte Bildungsvielfalt im Föderalismus taugt höchstens für Sonntagsreden der Kultusminister. Im realen Alltag der Familien oder den Pisa-Studien findet sich kein Argument mehr zur Verteidigung dieses alten Zopfes.