Ampel-Streit mitten in der Energiekrise Nichts mehr übrig vom Gönnen-Können

Meinung | Berlin · Die Nervosität innerhalb der Ampel-Koalition nimmt zusehends zu. Großer Reizpunkt ist die Energiekrise, bei der die Ansätze weit auseinanderklaffen. Statt konstruktiver Problemlösung tritt immer mehr das Trennende in den Vordergrund. Das ist der Lage nicht angemessen und schreckt ab.

 Vom anfänglichen Aufbruchs-Geist der Ampel-Koalition ist heute nicht mehr viel übrig.

Vom anfänglichen Aufbruchs-Geist der Ampel-Koalition ist heute nicht mehr viel übrig.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Das waren noch Zeiten, damals im Herbst letzten Jahres. Die Spitzen von Grünen und FDP machten gemeinsame Selfies und verbreiteten über die sozialen Netzwerke, dass sie „Gemeinsamkeiten und Brücken über Trennendes“ ausloten. Der künftige SPD-Kanzler Olaf Scholz, beflügelt vom eigenen Wahlerfolg, versprach dem Land einen „Aufbruch für Deutschland“. In dicken Lettern schrieben sie „MEHR FORTSCHRITT WAGEN“ auf den gemeinsamen Koalitionsvertrag und versprachen sich in die Hand, Konflikte nicht öffentlich auszutragen, sondern konstruktiv im Hintergrund zu klären. Jeder sollte profitieren von dieser neuen Farbkonstellation.