G7-Gipfel in Frankreich Weltwirtschaftsgipfel im brennenden Haus

Meinung | Berlin · Wenn es das Papier nicht wert ist, auf dem Beschlüsse stehen, braucht man auch kein Abschlussdokument. Frankreichs Präsident Macron geht beim G7-Gipfel neue Wege - und bringt sich damit auch gegen US-Präsident Trump in Stellung.

 Sonnenuntergang in Biarritz, wo Frankreich am Wochenende den G7-Gipfel ausrichtet.

Sonnenuntergang in Biarritz, wo Frankreich am Wochenende den G7-Gipfel ausrichtet.

Foto: dpa/Markus Schreiber

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat schon vor Beginn des G7-Gipfels in Biarritz einem wahrscheinlichen Flop zum Ende der Veranstaltung die Spitze gebrochen. Jedes Jahr aufs Neue bereiteten die Sherpas über Wochen ein Schlusskommuniqué vor, an dem sich ihre Staats- und Regierungschefs dann zwei Tage lang abarbeiteten - und es auf den denkbar kleinsten gemeinsamen Nenner eindampften. Das war bei den Gipfeln der Industrienationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA (G7) nicht anders als bei deren Treffen mit Russland, China, Brasilien und Schwellenländern und Organisationen (G20). Und seitdem Donald Trump US-Präsident ist, der den Klimawandel anders als alle anderen nicht für Menschen gemacht hält, gab es zwar noch gemeinsame Abschlusspapiere, aber die USA bekamen darin in Sachen Klimaschutz ein Alleinstellungsmerkmal: Sie waren dagegen. Nun hat Macron, der in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft hat, vorgebeugt. Er ließ erst gar kein Papier vorbereiten. Ein Novum.