Ausschreitungen in Hamburg Rechte sollen sich unter G20-Demonstranten gemischt haben

Hamburg · Für die Krawalle beim G20-Gipfel in Hamburg werden vor allem linksextreme Autonome verantwortlich gemacht. Jetzt sollen Rechtsextreme zugegeben haben, dass sie an den Demonstrationen beteiligt waren.

 Am 7. Juli 2017 war es zu Ausschreitungen in Hamburg gekommen (Archiv).

Am 7. Juli 2017 war es zu Ausschreitungen in Hamburg gekommen (Archiv).

Foto: afp, CS

Zwei rechtsextreme Gruppen hätten bestätigt, dass ihre Mitglieder an den Protesten gegen den G20-Gipfel in Hamburg teilgenommen haben, berichtet das Nachrichtenportal "thueringen24". Zum Teil hätten sie auch Sympathien für die gewalttätigen Ausschreitungen gezeigt. Nähere Angaben zur Beteiligung an den Protesten machten die Gruppen aber nicht. Nach Angaben von "thueringen24" handelt es sich um die Jugendorganisation der NPD, die "Jungen Nationaldemokraten" (JN), und die rechtsextreme Gruppe "Antikapitalistisches Kollektiv" (AKK).

Das Nachrichtenportal zitiert die JN mit der Aussage: "Aufgrund der derzeitigen Ermittlungen und der massiven Hetze gegen unsere Bewegung können wir keine detaillierten Informationen zum Ablauf der Proteste und unserer Beteiligung geben. Die Gemengelage lässt es einfach nicht zu, dass wir Aktionen offenlegen können." Die Jugendorganisation der NPD distanziere sich von "militantem Protest". Ein Vertreter des AKK habe dagegen mitgeteilt: "Die meisten unserer Aktivisten verstehen es, wenn man nach Angriffen der Staatsbüttel nicht mehr friedlich bleibt."

Im Vorfeld des G20-Gipfels hatte die JN auf ihrer Homepage ihre Mitglieder dazu aufgerufen, dass sie "den notwendigen und richtigen Protest und die Kritik am G20-Gipfel nicht den Kommunisten und Antideutschen überlassen". Dazu veröffentlichte die NPD-Jugendorganisation auf Facebook ein Video, in dem unkenntlich gemachte Personen Böller anzünden. Während der "Welcome To Hell"-Demonstration beim G20-Gipfel hätten Teilnehmer Parolen der rechtsextremen Szene gerufen, schreibt die "Hamburger Morgenpost". Das Nachrichtenportal "Telepolis" meldete, dass Rechtsextreme Flaschen auf linke Kneipen geworfen haben.

Rund um den zweitägigen Gipfel der Staats- und Regierungschefs der 20 großen Industrie- und Schwellenländer in Hamburg hatte es Anfang Juli schwere Krawalle gegeben. Daraufhin brach eine Debatte über linksextreme Gewalt in Deutschland aus.

(wer)
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