Bjeen Alhassan hilft Frauen bei der Integration Geflüchtete Syrerin bekommt Nationalen Integrationspreis

Berlin · 2014 floh sie nach von Syrien nach Deutschland, jetzt wurde Bjeen Alhassan mit dem Nationalen Integrationspreis geehrt. Die 28-Jährige hat auf Facebook eine Gruppe eingerichtet, in der sie Frauen auf verschiedenen Sprachen berät.

 Integrationsministerin Annette Widmann-Mauz: „Bjeen Alhassan ist Vorbild und Ansporn für Frauen, ihr Leben in Deutschland anzupacken und selbst in die Hand zu nehmen.“

Integrationsministerin Annette Widmann-Mauz: „Bjeen Alhassan ist Vorbild und Ansporn für Frauen, ihr Leben in Deutschland anzupacken und selbst in die Hand zu nehmen.“

Foto: dpa/Soeren Stache

Eine aus dem Bürgerkriegsland Syrien geflüchtete Frau ist mit dem Nationalen Integrationspreis 2020 ausgezeichnet worden. Bjeen Alhassan erhielt den Preis am Montag im Berliner Bundeskanzleramt. Die 28-jährige Syrerin wurde für ihr Projekt „Lernen mit Bijiin“ geehrt. Diese im März eingerichtete Facebook-Gruppe hat nach Angaben Alhassans mittlerweile 300 Mitglieder.

Alhassan floh 2014 aus Syrien nach Deutschland. Sie spricht Arabisch, Kurdisch, Englisch und Deutsch. Alhassan berate die Teilnehmerinnen auf Arabisch, Kurdisch, Englisch und Deutsch und gebe Tipps zum Einleben in Deutschland, teilte das Kanzleramt mit. Sie wurde von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) gemeinsam nominiert. „Ich möchte durch diese Gruppe den Frauen helfen, Hoffnung geben, Mut geben“, sagte Alhassan. Als sie vor sechs Jahren in Deutschland war, sei sie an einem sehr ähnlichen Punkt gewesen und habe sich vieles selbst aneignen müssen. Mittlerweile hat in Deutschland ein Studium absolviert.

Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird zum vierten Mal vergeben. Der Preisträger soll Vorbild für andere sein, sich auch zu engagieren. Die Entscheidung, die Auszeichnung an Alhassan zu vergeben, hat eine fünfköpfige Jury getroffen, der die Berliner Integrationsforscherin Naika Foroutan, Fußballprofi Sami Khedira, Autor Ahmad Mansour und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker angehören. Den Vorsitz hat der ehemalige Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit und ehemalige Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise. Schwerpunkt des diesjährigen Preises ist „Frauen stärken“.

„Bjeen Alhassan ist Vorbild und Ansporn für Frauen, ihr Leben in Deutschland anzupacken und selbst in die Hand zu nehmen“, erklärte die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz (CDU). Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer lobte: „Frau Alhassan setzt sich mit beeindruckendem Engagement für die Integration geflüchteter Frauen in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt ein. Sie hat den Preis redlich verdient.“

(sed/dpa/epd)
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