Verbraucherschutz Frühwarnsystem soll Lebensmittelskandale verhindern

München · Die Bundesregierung plant nach "Focus"-Informationen ein Frühwarnsystem gegen Lebensmittelbetrug. Eine entsprechende Initiative bereite das Verbraucherschutzministerium als Konsequenz aus dem Skandal um Pferdefleisch in Fertig-Lasagne vor.

Chronologie zum Pferdefleisch-Skandal in Europa
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Foto: dpa, Jens Büttner

Eine Gruppe aus Statistikern, Kriminologen, Lebensmittelwissenschaftlern und Agrarökonomen soll demnach gemeinsam potentielle Betrüger aufspüren.

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sagte dem Magazin, Ziel müsse sein, "Betrugsanreize so früh wie möglich zu erkennen". "Wir müssen versuchen, Betrügern einen Schritt voraus zu sein."

Ausgangspunkt der Initiative war dem Bericht zufolge die Erkenntnis, dass man den Pferdefleisch-Skandal in Europa früher hätte vorhersehen können. Durch internationale Datenanalysen sollen demnach künftig Experten etwa Schlachtstatistiken oder Exportzahlen gezielt verknüpfen und auswerten.

Mit Hilfe solcher Analysen wäre laut "Focus" etwa in der Vergangenheit aufgefallen, dass einerseits auf dem Balkan massenhaft Pferde geschlachtet wurden, aber gleichzeitig keine Pferdefleischprodukte in der entsprechenden Größenordnung auf den Markt kamen - sondern vermeintliches viel teureres Rindfleisch.

Für das Frühwarnsystem soll dem Magazin zufolge auch eine Internetseite ausgebaut werden, auf der anonyme Insider Hinweise auf Betrüger geben können. Den Bundesländern soll empfohlen werden, ebenfalls solche Portale einzurichten.

(AFP)
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