Porträt in Bildern Das ist Friedrich Merz
Friedrich Merz wird am 11. November 1955 in Brilon im Sauerland geboren und ist Enkel des ehemaligen Briloner Bürgermeisters Josef Paul Sauvigny. Friedrich Merz ist Vater von drei Kindern und lebt zusammen mit seiner Frau, einer Richterin, in Arnsberg im Sauerland.
Der 62-Jährige absolvierte 1975 in Rüthen sein Abitur und schloss im Anschluss seinen Wehrdienst ab. Merz studierte Rechtswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und an der Philipps-Universität in Marburg. Zugelassen zum Rechtsanwalt wurde er im Jahr 1986.
Berufe übte Merz in der Folgezeit viele aus: Rechtsanwalt, Lobbyist, Manager und Politiker (CDU).
In den Jahren 1998 bis 2000 sowie von 2002 bis 2004 war er stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der er von 1994 bis 2009 angehörte. Von 2000 bis 2002 war er Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Merz arbeitete seit 2005 im Düsseldorfer Büro der international tätigen Kanzlei Mayer Brown. Merz beriet dort nach Angaben der Kanzlei Unternehmen bei Fusionen. Zu seinen Mandanten zählten „zahlreiche Dax-Unternehmen und internationale Konzerne“.
Merz führt (seit 2009) den Aufsichtsrat des Arnsberger Unternehmens Wepa, das sich auf Apothekenbedarf spezialisiert hat. Außerdem war er ab 2016 Chef des Aufsichtsrats beim Vermögensverwalter Blackrock Deutschland. 2020 kündigte Merz sein Aufsichtsratsmandat bei Blackrock, da ihm mögliche Interessenskonflikte im Zusammenhang mit seiner Kandidatur zum Parteivorsitzenden vorgeworfen wurden.
Zudem leitete Merz das Kontrollgremium des Flughafens Köln-Bonn und war Aufsichtsratsmitglied bei der Privatbank HSBC Deutschland. Er saß außerdem im Verwaltungsrat des Schweizer Zugbauers und Siemens-Konkurrenten Stadler Rail. Von allen drei Posten hat er mittlerweile seinen Rücktritt angekündigt.
Merz war und ist somit bestens vernetzt. Die Aufgabe seiner Aufsichtsratsmandate wurde als Zeichen gewertet, dass Merz sich mehr auf seine politische Karriere konzentrieren wolle.
Harmonisch ging es aber nicht immer zu: Ein Archivfoto zeigt Angela Merkel und Friedrich Merz im Jahr 2000. Zwei Jahre später sollte die künftige Kanzlerin ihren Anspruch auf den Parteivorsitz umsetzen. Merz wurde zunächst stellvertretender Fraktionsvorsitzender, trat von diesem Amt aber 2004 zurück.
Die Nachfolge für Angela Merkel an der Parteispitze wurde 2018 zum Thema. Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer (Mitte) und Jens Spahn (rechts, Archivfoto) kandidierten für das Amt.
Die Stichwahl beim Bundesparteitag im Dezember 2018 entschied Annegret Kramp-Karrenbauer für sich. Auf Merz entfielen 482 Stimmen der Delegierten (48,25 Prozent), auf AKK 517.
Im Jahr 2020 warb Merz, wie hier auf dem NRW-Tag der Jungen Union, erneut für sich als Kandidaten für den CDU-Vositz.
Doch erneut musste Merz sich geschlagen geben. Beim Bundesparteitag im Januar 2021 verlor er gegen den amtierenden NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet. Beim ersten Wahldurchgang hatte Merz noch einen kleinen Vorsprung. In der Stichwahl erhielt Laschet 521 Stimmen und Merz 466 Stimmen.
Der Bundestagswahlkampf von Armin Laschet, hier gemeinsam mit Merz im August 2021 im nordrhein-westfälischen Olpe, lief jedoch nicht so, wie sich das die Union wohl vorgestellt hatte; am Ende wurde SPD-Kandidat Olaf Scholz Kanzler. Laschet machte anschließend den Weg für eine neue CDU-Führung frei.
Neben Merz traten anschließend Helge Braun (links) und Norbert Röttgen (rechts) für den neuen Vorsitz an. Dabei konnte sich Merz schließlich durchsetzen. Er erhielt bei einer Mitgliederbefragung über die Nachfolge von Armin Laschet die absolute Mehrheit.
Die Freude darüber war ihm anzusehen – hier kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnis am 17. Dezember 2021.
Am 22. Januar 2022 wurde Merz dann mit großer Mehrheit zum neuen Vorsitzenden der CDU gewählt. Bei einem digitalen Parteitag stimmten 94,62 Prozent der Delegierten für den zu diesem Zeitpunkt 66-Jährigen. Der scheidende Vorsitzende Laschet gratulierte ihm anschließend. Das Ergebnis der Abstimmung musste anschließend noch per Briefwahl bestätigt werden.
Ortsbesuch in der Heimat von Friedrich Merz: Gasthaus an der Kreuzung - in der "Spitzen Warte" in Rüthen ist er ein gern gesehener Gast.
Verborgen hinter Hecken: Friedrich Merz' Elternhaus in Brilon.
Die 1968er sind schon eine Weile her: Friedrich Merz als Abiturient im sauerländischen Rüthen im Jahr 1975 (Archiv).
In Brilon alteingesessen: Großvater Josef Paul Sauvigny war von 1917 bis 1937 Bürgermeister.
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Merz ist immer wieder mit umstrittenen Äußerungen in der Kritik. Im Juli 2023 sorgte er mit einer Aussage im ZDF-Sommerinterview für Aufregung. Dort sagte er, dass er eine Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD auf Landes- oder Bundesebene zwar abermals ausschließt, das auf lokaler Ebene jedoch für möglich hält.