Fraunhofer-Studie Kohleausstieg wäre bis 2030 möglich

Berlin · Rund um die Räumung des Hambacher Forstes wird viel über den Kohleausstieg in Deutschland diskutiert. Ist er realistisch? Eine Studie des Frauenhofer Instituts sagt ja.

 Ein Braunkohlekraftwerk (Symbol).

Ein Braunkohlekraftwerk (Symbol).

Foto: dpa/Oliver Berg

Ein Kohleausstieg schon zum Jahr 2030 ist nach Ansicht des Fraunhofer-Instituts möglich, ohne die Stromversorgung zu gefährden. Auch das bereits aufgegebene deutsche Klimaziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu verringern, könnte so noch erreicht werden, berechnen die Forscher in einer am Freitag veröffentlichten Studie im Auftrag von Greenpeace. „Deutschland kann sich ab 2030 sicher und kohlefrei mit Energie versorgen“, erklärte Norman Gerhardt vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft. Die verfügbare Kohlemenge werde außerdem bis dahin reichen, auch ohne den Hambacher Forst im Rheinland roden zu müssen.

Berechnungen der Bundesnetzagentur ergaben dagegen, dass bis 2030 lediglich die Hälfte der Kohlemeiler vom Netz könnte, ohne dass Versorgungssicherheit in Gefahr gerät. Allerdings müsse dazu unter anderem der Netzausbau planmäßig vorankommen.

Zuletzt hatte ein durchgesickerter Vorschlag aus der Kohlekommission über einen Ausstieg zwischen 2035 und 2038 für viel Ärger gesorgt. Umweltschützer wiesen den Zeitraum als zu spät zurück, Wirtschaftsvertreter als zu früh. Der Kohleausstieg ist unumgänglich, um die globale Erwärmung auf 1,5 oder 2 Grad zu beschränken.

(ham/dpa)
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