Bundesfamilienministerin Giffey Kinder und Jugendliche sollen besser gegen Cybermobbing geschützt werden

Berlin · Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will noch in diesem Jahr den Entwurf für ein neues Jugendmedienschutzgesetz auf den Weg bringen. Ein Hauptthema: Mobbing im Netz.

 Franziska Giffey (Archivfoto).

Franziska Giffey (Archivfoto).

Foto: dpa/Michael Kappeler

Kinder und Jugendliche sollen in Zukunft besser vor Mobbing und der Verbreitung strafbarer Inhalte in Internetforen und Klassenchats geschützt werden. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte der „Welt am Sonntag“, sie werde noch in diesem Jahr den Entwurf für ein neues Jugendmedienschutzgesetz auf den Weg bringen. „Hate Speech, Cybermobbing, Sexting und sogar Kinderpornografie im Klassenchat - das ist ein Albtraum für Kinder und Jugendliche, Eltern, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer.“

Familien und Schulen dürften damit nicht alleingelassen werden, betonte die Familienministerin. Messenger-Dienste seien durch den Jugendmedienschutz bisher schwer zu fassen. Das wolle sie mit dem neuen Gesetz ändern.

Alle großen interaktiven Internetdienste, die von Kindern und Jugendlichen wesentlich genutzt werden, sollen laut Giffey künftig ihre Angebote so gestalten, dass Minderjährige „viel stärker als bisher geschützt sind“ - etwa durch sichere Voreinstellungen und gut funktionierende Melde- und Beschwerdesysteme. „Wir brauchen darüber hinaus ein zuverlässiges Monitoring von Online-Risiken und mehr Medienkompetenz in der Familie und an Schulen“, fügte Giffey hinzu.

Die medien- und bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Margit Stumpp, forderte die Schaffung einer „Bundeszentrale für digitale und Medienbildung“. Diese könne sich um die Unterstützung medienpädagogischer Projekte kümmern, bestehende Ideen und Erfahrungen vernetzen und die Evaluation und Begleitforschung von Projekten koordinieren, sagte Stumpp der Zeitung.

„Es braucht endlich einen zeitgemäßen Kinder- und Jugendmedienschutz und eine Präventionsstrategie, um die digitale Welt für Kinder und Jugendliche sicher zu gestalten“, erklärte Stumpp. Neben einem effektiven Schutz vor gefährdenden Inhalten müssten Kinder und Jugendliche befähigt werden, sich kritisch und kompetent im Digitalen zu bewegen.

(hebu/epd)
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