Limburger Bischof Vorerst keine Untreue-Ermittlungen gegen Tebartz-van Elst

München · Der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst muss wegen der Kostenexplosion beim Bau des Bischofssitzes zumindest vorerst nicht mit Ermittlungen wegen Untreue rechnen.

Franz-Peter Tebartz-van Elst: Eine Chronik der Affäre im Bistum Limburg
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Bischof Tebartz-van Elst - eine Chronik der Skandale

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Die gegen den Bischof eingegangenen Strafanzeigen ergäben "keinen strafrechtlichen Anfangsverdacht", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Michael Sagebiel dem Magazin "Focus". Das Ergebnis der Prüfkommission der Deutschen Bischofskonferenz zu möglichen Verfehlungen rund um die Bauprojekte im Bistum solle abgewartet werden. "Danach entscheiden wir", fügte Sagebiel hinzu.

Tebartz-van Elst steht seit Wochen in der Kritik. Grund dafür sind vor allem die hohen Baukosten für den neue Limburger Bischofssitz in Höhe von mindestens 31 Millionen Euro. Ursprünglich war ein einstelliger Millionenbetrag veranschlagt worden. Nach Bekanntwerden der Kostenexplosion waren mehrere Strafanzeigen wegen des Verdachts der Untreue gegen den Bischof eingegangen.

Der Papst hat Tebartz-van Elst inzwischen vorerst von der Führung der Amtsgeschäfte entbunden, die Baukosten werden von einer Prüfungskommission der Deutschen Bischofskonferenz untersucht. Ergebnisse der Kommission werden Anfang 2014 erwartet. Erst danach dürfte auch die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Bischofs fallen.

Der Fall hat im Bistum Limburg und darüber hinaus zu einer schweren Vertrauenskrise innerhalb der katholischen Kirche geführt. Tebartz-van Elst zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Er hält sich derzeit in in einem Benediktiner-Kloster im bayerischen Metten auf.

Am vergangenen Montag hatte das Amtsgericht Hamburg das Strafverfahren gegen den Bischof wegen eidesstattlicher Falschaussage eingestellt. Im Gegenzug muss Tebartz-van Elst aber eine Geldstrafe von 20.000 Euro zahlen. In der presserechtlichen Auseinandersetzung mit dem Magazin "Spiegel" ging es um Äußerungen des Bischofs zu einem Erste-Klasse-Flug nach Indien.

(AFP)
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